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WM-Qualifikation im Volleyball WM-Qualifikation im Volleyball: Richtiges Finale, falsches Ergebnis

Von Dirk Schariott 25.05.2003, 18:47

Spergau/MZ. - Bundestrainer Michael Warm vertraute seinem Stammsechser mit Kromm, Kolle, Schmitt, Elsner, Kapitän Schöps, Fischer und Libero Kiwitt. Eine schnelle 2:0-Führung im ersten Satz durch starke Aufschläge von Kromm brachte aber keine Ruhe in die Mannschaft. Im Gegenteil. Der Gegner sorgte vor allem durch Angriffe über die Mitte immer wieder für Verwirrung in der deutschen Spielordnung. Bis zum 10:10 konnten die Deutschen den Satz offen halten, hatten dann aber wenig entgegen zu setzen. Die Angriffe über die Außenpositionen boten kaum Überraschendes für die Gäste. Über die Stationen 14:10 und 22:15 kamen sie zu einem klaren 25:18.

Im zweiten Satz ein ähnlicher Spielverlauf. Wieder hielten die Deutschen kämpferisch dagegen, zeigten aber technische Defizite. Das deutsche Volleyball-"Wunderkind" Jochen Schöps, den Fachleute für das größte Talent des letzten Jahrzehnts halten, machte für ihn völlig ungewohnte Fehler. Vor allem im Angriff ließ er viele Wünsche offen, so dass ihn Coach Warm öfter aus dem Spiel nahm. Die Gäste kamen vor allem über Kapitän Bjelica immer wieder in der Mitte durch, während Kavacevic mit seinen Angriffen über die Außenpositionen zu selten vom deutschen Block gestört wurde. Beim 23:16 schien alles klar zu sein. In dieser Phase wechselte der Bundestrainer Tidick für Schmitt ein sowie Lieber für Elsner. Eine Maßnahme, die sich auszahlte. Tidick sammelte mit risikoreichen Aufschlägen Punkte, brachte das Team auf 20:23 heran. Die Halle kochte. Beim 22:24 schien noch alles möglich zu sein, aber ein leichter Ballverlust in der Abwehr sorgte für das 25:22 und das 2:0 für die Gäste vom Balkan.

Der dritte Satz war nur noch Formsache. Die Deutschen hatten am Sonntag nicht mehr die Kraft und vor allem die Nerven, um das Spiel noch zu drehen. Vom schnellen 1:8 erholten sich die Jungs nicht mehr. Mit dem 25:14 stand nach 75 Minuten der 3:0-Erfolg der Mannschaft aus Serbien-Montenegro fest. Sie hat sich damit die Fahrkarten zur WM im Iran gesichert. Und das völlig verdient, wie dann auch Bundestrainer Warm anerkannte. "Wir haben gekämpft, aber mehr war heute einfach nicht drin. Der Gegner war stärker, spielte variabler." Ob sich die Deutschen noch als eine von den zwei besten zweitplatzierten Mannschaften qualifizieren können, muss abgewartet werden. Aber mit vier Punkten und vier verlorenen Sätzen dürften die Chancen nicht sonderlich groß sein. Aber wie auch immer, Dank der Zusammenarbeit des VC Markranstädt mit dem VC Bad Dürrenberg / Spergau wurde dem begeisterten Publikum an drei Tagen guter Volleyballsport geboten. Die Jahrhunderthalle scheint sich zu einem Mekka des Spiels am hohen Netz zu entwickeln. Prima!