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Winterberg: Zum Hüttenzauber ins Hochsauerland

Von Bernd F. Meier 18.12.2009, 09:24

Winterberg/dpa. - «Herr Wahle» sagt hier oben niemand. «Nennt mich doch einfach Möppi», fordert Klaus Wahle die neuen Gäste in seiner urigen Skihütte am Poppenberg auf.

Gemütlich und rustikal geht es zu «Bei Möppi» und in den 44 anderen Hütten in der Wintersportarena Sauerland rund um Winterberg. Von Dezember bis in den März hinein ist Hochsaison in der Gegend um die 14 500-Einwohner-Stadt. In der höchstgelegenen Stadt Nordrhein-Westfalens und 15 Dörfern ringsum tummeln sich dann zehntausende Gäste.

«Mit den 165 Ski- und Rodelabfahrten, über 90 Pistenkilometern, 150 Liften und rund 250 Schneemaschinen ist das Hochsauerland das bedeutendste Wintersportgebiet nördlich der Alpen», sagt Winterbergs Tourismusdirektor Michael Beckmann. Im «Sankt Moritz des Nordens», wie sich die Winterberger manchmal nennen, sind nicht nur Skifahrer willkommen. Für Snowborder zum Beispiel gibt es an der Postwiese in Neuastenberg einen Funpark. Wenn die Schneelage es erlaubt, werden am Poppenberg in der Nachbarschaft der St. Georg-Skisprungschanze ebenfalls spezielle Abfahrten modelliert. Für Skilangläufer werden 170 Kilometer Loipe gespurt, Winterwanderer können auf 30 Kilometer geräumten Wegen durch die verschneiten Wälder streifen.

Am Sahnehang des Kahlen Astens surren bereits die Skilifte, wenn die Gebirgswiesen woanders noch grün sind. «Da wir auf der Nordseite des Bergmassivs liegen, sind wir der schneesicherste Skihang in Nordrhein-Westfalen», versichert Hüttenwirt Heijo Krevet. Ab einer dauerhaften Temperatur von etwa minus zwei Grad Celsius kommen an den Skipisten die Beschneiungsanlagen zum Einsatz. Mit sieben Beschneiern sei der Sahnehang innerhalb von 30 Stunden für Skiabfahrten und die Rodler präpariert, erzählt Krevet.

In Krevets Köhlerhütte, direkt am Fuß der 750 Meter langen Abfahrt, haben bis zu 350 Gäste Platz. Für die niederländischen Skigäste hat der Lift- und Hüttenbesitzer auch Spezialitäten in niederländischer Sprache auf der Speisekarte. «Wir bieten auch holländischen Toast an, neben der Sauerländer Bratwurst und Flammkuchen», ergänzen die beiden «Wiesenwirte» Andreas und Christoph Klante. Auf der Remmelswiese haben sie aus einem ehemaligen Stall die Skihütte «Rauher Busch» für Familien gestaltet. Ein paar Pistenschwünge weiter bietet das Brüderpaar fürs Après-Ski das «Alm Salett'l». Das ist Österreichisch und heißt Gartenpavillon. Kreisrund gebaut, geht hier zur Winterszeit ab dem späten Nachmittag bei Musik die Post ab.

Die 45 Skihütten an den Skipisten und Wanderwegen bieten für jeden etwas. «Für Familien mit Kindern den ruhigen Ausklang eines sportlichen Wintertags, genauso wie für Singles und junge Leute, die abends richtig abfeiern wollen», sagt Tourismusdirektor Beckmann.

Eine Zeitreise zu den Anfängen des Wintersports im Hochsauerland unternehmen die Besucher im Westdeutschen Skimuseum Neuastenberg. Die Sammlung im Schultenhof zeigt die Entwicklung des Wintertourismus ab 1906 in der Gegend zwischen dem höchsten Berg Nordrhein-Westfalens, dem 843 Meter hohen Langenberg, und dem Kahlen Asten mit dem markanten Astenturm. Jeden Mittwochnachmittag zeigt der Holzschnitzer Wilfried Bodenmüller Besuchern außerdem, wie aus einem Stück Eschenholz in traditioneller Handarbeit und mit einer altertümlichen Biegemaschine ein paar Skier entstehen.

Informationen: Tourist-Information, Am Kurpark 6, 59955 Winterberg, Telefon: 02981/925 00, E-Mail: [email protected].

Tourismusportal für Winterberg: www.winterberg.de

Webseite der Wintersportarena: www.wintersport-arena.de