Wettskandal Wettskandal: Hoyzers Lohn: 67 000 Euro und ein Plasma-Fernseher
Hamburg/dpa. - Nach Informationen des «Spiegel» soll der BerlinerSchiedsrichter Robert Hoyzer für seine Manipulationen und seineEinflussnahmeversuche auf Fußballspiele insgesamt 67 000 Euro undeinen Plasma-Fernseher erhalten haben. Um vorab abgesprocheneSpielresultate zu erreichen, habe Hoyzer seinen «Ermessensspielraumals Schiedsrichter» voll ausgenutzt», berichtete das Magazin.
Die aus Kroatien stammenden Brüder Milan, Filip und Ante S., dieinzwischen in Untersuchungshaft genommen wurden, seien seineAuftraggeber und «Navigatoren» gewesen, heißt es in der unter Bezugauf Geständnisdetails veröffentlichten Mitteilung. So sei Ante S. vordem Pokalspiel des SC Paderborn gegen den Hamburger SV in HoyzersHotelzimmer gekommen, um Einzelheiten der beabsichtigten Schiebereienzu besprechen. Nach dem von Paderborn mit 4:2 gewonnenen Spiel sei ermit Filip S. im Auto zurück nach Berlin gefahren, um dieversprochenen 20 000 Euro in bar zu kassieren.
Beim Regionalligaspiel SC Paderborn gegen Chemnitzer FC im Mai2004 habe Hoyzer vergebens versucht, bis zur Halbzeit für eineFührung der Heimmannschaft zu sorgen. Ante S. seien dadurch 21 500Euro Wettgewinn verloren gegangen, worauf der Schiedsrichter dieAnzahlung von 8000 Euro an den Kroaten zurück gegeben haben will.
Auch bei dem Zweitligaspiel SpVgg Unterhaching gegen 1. FCSaarbrücken soll der Manipulationsversuch zu Gunsten der Bayerngescheitert sein. Für dieses Spiel, so Hoyzer, habe er vor Beginn35 000 Euro entgegen genommen. Beim Halbzeitstand von 2:0 für dieGäste habe er in der Pause auf seinem Mobiltelefon eine SMS empfangenmit der Nachricht, sein Anteil würde bei Sieg für Unterhaching auf50 000 Euro erhöht. Nach dem Spiel sollen die drei kroatischen BrüderHoyzer nach dessen Aussagen Tatenlosigkeit vorgeworfen haben.
Nach dem Bericht des «Spiegel» habe Hoyzer vor derStaatsanwaltschaft ausgesagt, dass sein Kollege Dominik Marks 5000Euro für einen Sieg der Amateure von Hertha BSC im Regionalligaspielgegen die Amateure von Arminia Bielefeld erhalten habe. DemGeständnis zufolge soll Marks zudem weitere 30 000 Euro nach dem 3:0des MSV Duisburg im Zweitligaspiel beim Karlsruher SC von Ante undMilan S. bekommen haben. Über den Mannschaftskapitän des SCPaderborn, Thijs Waterink, habe Hoyzer ausgesagt, er sei über denKontaktmann Ante S. in die Manipulationen eingeweiht gewesen. Die vonHoyzer beschuldigten Spieler und Schiedsrichter bestreiten dieVorwürfe.