Wettskandal Wettskandal: Gütersloh entlässt Spieler
Gütersloh/dpa. - Im Fußball-Wettskandal hat sich der SechstligistFC Gütersloh von einem unter Verdacht stehenden Spieler getrennt. «Erist im Visier der Staatsanwaltschaft. Es galt einen Schaden vomVerein fernzuhalten», sagte ein Sprecher der Ostwestfalen am Freitagder Deutschen Presse-Agentur dpa. Die Auflösung des Vertrags sei inbeiderseitigem Einvernehmen geschehen. Der Spieler, der nach Angabendes Clubs Geschäftsführer in einem Bielefelder Wettbüro ist, hat eineBeteiligung an dem Wettskandal bestritten.
Der Verler Regionalligaspieler Tim Hagedorn darf auch nach seinerUnschuldsbeteuerung nicht am Training und den Spielen seines Clubsteilnehmen. «Wir bleiben bei der Beurlaubung», sagte SC-PräsidentPeter Mankartz. Der suspendierte Hagedorn hatte zuvor nach Angabenseines Anwalts bei den Ermittlungsbehörden eine Beteiligung anManipulationen bestritten. Eine Kündigung seitens des Vereins istauch für den anderen suspendierten Verler Patrick Neumann noch nichtausgesprochen. Neumann hatte nach Angaben seines Anwalts zugegeben,500 Euro für manipulierte Spiele angenommen zu haben.
Thomas Reichenberger vom VfL Osnabrück, der jegliche Beteiligungan Manipulationen sogar öffentlich vor einem Heimspiel bestrittenhatte, wurde von einem der mutmaßlichen Drahtzieher entlastet. «DieEhrenerklärung, die Thomas Reichenberger vor dem Drittligaspiel am21. November im Stadion des VfL Osnabrück vor den Fans und vor dergesamten Öffentlichkeit abgegeben hat, ist richtig», ließ ein 34-Jähriger aus Lohne, der in Untersuchungshaft in Köln einsitzt, überseine Rechtsanwälte erklären.
Jens Meggers, einer der Anwälte, bestätigte der dpa einenentsprechenden Bericht der «Neuen Osnabrücker Zeitung». Der Anwalthat nach eigener Aussage am Donnerstag Akteneinsicht bei derStaatsanwaltschaft Bochum erhalten und könne sich nicht erklären,woher der Verdacht gegen Reichenberger komme. Die Akten gäben keinenHinweis auf den VfL-Kapitän, dessen Anwalt ebenfalls Akteneinsichtgenommen hat.
«Wir haben an die Unschuld des Spielers geglaubt und daran keinenZweifel gelassen. Diese Nachricht ist vor allem für den Jungen selbstwichtig. Es ist ein Unding, was in den Medien gegen ihn gelaufenist», sagte VfL-Manager Lothar Gans. Der Haftbefehl gegen denVerdächtigen aus Lohne wurde laut seines Anwalts Meggers erlassen,weil er den Osnabrücker Profi Reichenberger und Marcel Schuon 25 000Euro für die Manipulation des Spiels gegen den 1. FC Nürnberg am 13.Mai 2009 geboten haben soll. Schuon hat seine Verwicklung in denWettskandal gestanden und war von seinem neuen Club SV Sandhausen amMontag entlassen worden.