Wertung Wertung: Revolution im Eiskunstlauf
Salt Lake City/dpa. - Statt wie bisher neun sollen in Zukunft 14 Juroren eineVorstellung bewerten. Per Computer werden aber nur sieben Wertungenausgewählt, die am Ende anonym bleiben. «So macht die Bestechungeines Preisrichters gar keinen Sinn mehr, denn man weiß ja gar nicht,ob seine Wertung überhaupt zählen wird», meinte Cinquanta bei einerPressekonferenz vor Hunderten von Journalisten. «Es musste etwaspassieren», sagte Thomas Bach, Vizepräsident des InternationalenOlympischen Komitees (IOC), am Rande der Eistanz-Veranstaltung. «Ichhoffe, es schafft mehr Gerechtigkeit.»
Der elfköpfige ISU-Vorstand segnete das Projekt am Montageinstimmig ab. Nun muss es beim Kongress im Juni in Kyoto mit einerZwei-Drittel-Mehrheit endgültig beschlossen werden. Bereits vorJahren scheiterte Cinquanta mit ähnlichen Plänen in seinemLandesverband. «Die Versammlung ist sehr konservativ, wir müssen dasProjekt sehr gut vorbereiten», meinte Cinquanta, der dasWertungssystem so schnell wie möglich einführen will. In denkommenden Monaten wird die Technische Kommission das neuePunktesystem ausarbeiten, das zum Ziel hat, Leistungen besservergleichbar und gerechter bewertbar zu machen.
Licht in das Dunkel der Affäre um die französische PreisrichterinMarie-Reine Le Gougne brachte Cinquanta nicht. Es sei eineKommission eingesetzt, die die Hintergründe um die manipuliertePaarlauf-Wertung aufklären soll. Von ihr werde die suspendierteJurorin sowie ihr Verbandspräsident Didier Gailhaguet vernommen.
Angeblich soll Le Gougne von Gailhaguet unter Druck gesetzt wordensein, ihre Stimme für Elena Bereschnaja/Anton Sicharulidse (Russland)zu geben, womit Jamie Sale/David Pelletier benachteiligt wordenwaren. In französischen Medien gibt es widersprüchliche Aussagen vonLe Gougne, die die Kommission erst untersuchen will. Zuletztbehauptete die 40-jährige Straßburgerin, die Russen seien für sieeindeutig besser gewesen.