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Weltfußballerin des Jahres Weltfußballerin des Jahres: Prinz feiert mit dem «Kaiser»

Von Eric Dobias 21.12.2004, 16:44

Zürich/dpa. - «Das ist ein Höhepunkt inihrer Karriere», gratulierte Beckenbauer, der die Männer nun in derPflicht sieht. «Sie kommen nur langsam aus den Startlöchern. Ichdenke aber schon, dass wir mal wieder einen Gewinner haben werden.»

Wenige Stunden zuvor hatte Birgit Prinz bei der Gala desInternationalen Fußball-Verbandes (FIFA) etwas steif und ohne großeEmotionen zum zweiten Mal nacheinander die Trophäe für die besteSpielerin aus den Händen von Michel Platini entgegen genommen. «Ichfinde es sehr schwierig, sich in solchen Situationen angemessen zuverhalten», verriet die in den schlichten deutschen Auswahlfarbenweiß und schwarz gekleidete Torjägerin, die sich auf dem Rasenwesentlich wohler fühlt.

Mit der Wahl zur Weltfußballerin des Jahres 2004 bescherte Prinzdem Deutschen Fußball-Bund (DFB) ein unverhofftes Erfolgserlebnis.«Ihr Sieg beweist, welch herausragende Persönlichkeit sie ist. Es istschön, dass eine Frau die Ehre des deutschen Fußballs gerettet hat»,sagte DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder, der das so genannteschwache Geschlecht stark im Kommen sieht.

Immerhin holte nach der Nationalmannschaft in diesem Jahr auch dieU 19 den Weltmeistertitel. «Das bringt den Frauenfußball gewaltignach vorn», erklärte Mayer-Vorfelder. Nach Ansicht des DFB-Präsidenten haben sich die Frauen in der Spitze und gegen diejahrelangen Vorbehalte der Männer durchgesetzt. «Obwohl dieMitgliederzahlen ansteigen, sind sie in der Breite aber noch nicht soetabliert, wie es sein könnte», stellte Mayer-Vorfelder fest.

Auch Birgit Prinz hat eine positive Entwicklung ausgemacht. «DieMädchen werden früher gefordert und gefördert, das erhöht dieQualität. Bei der wachsenden internationalen Konkurrenz ist dies aberauch dringend nötig», sagte die dreimalige Europameisterin. Die 27Jahre alte Stürmerin ist in Deutschland längst zum Aushängeschild desbis 1970 noch verbotenen Frauenfußballs avanciert und das großeVorbild für viele Talente. «Wir haben in Frankfurt enormeZuwachsraten an Mädchen, die bei uns spielen wollen. Wir könnenmittlerweile gar nicht mehr alle aufnehmen», berichtete Birgit Prinz,der um die Zukunft des Frauenfußballs nicht bange ist.