Wassersport Wassersport: Yachtcharter im Mittelmeer ist beliebt
Hamburg/Düsseldorf/dpa. - Mit einem Drink in den Sonnenuntergang zu segeln, das klingt für viele nach Traumurlaub.Eine eigene Yacht können sich jedoch nur wenige leisten. Sie istteuer in der Anschaffung und auch im Unterhalt. Ein zweiwöchiger Törnetwa durch das Mittelmeer ist aber erschwinglich, wenn das Bootgechartert wird. Zu den beliebtesten Ziele gehören die verschiedenenReviere des Mittelmeers. Damit die Kreuzfahrt nicht ins Wasser fällt,gilt es jedoch, einige Dinge zu beachten.
«Zunächst sollte man sich überlegen, was man genau will», sagtJürgen Feyerabend, Leiter der Kreuzer-Abteilung des deutschenSegler-Verbandes (DSV) in Hamburg. Es spiele eine wichtige Rolle, obein Badeurlaub auf dem Boot verbracht oder ob anspruchsvoll gesegeltwerden soll. Danach müsse sich auch die Wahl des Segelreviersrichten: Bei Badeurlaubern sind Feyerabend zufolge vor allem diesüdtürkische Küste und Kroatien beliebt. Segler mit Ambitionentummeln sich eher rund um die Balearen sowie in der Ägäis. «Dortsegeln sie dann von Insel zu Insel.»
«Auch Italien hat sich durch den Krieg auf dem Balkan zu einerbeliebten Alternative für Segler entwickelt», sagt Hermann Sarres,von der Charter-Agentur Sarres-Schockemöhle Yachting in Rheinberg beiDüsseldorf. Als besonders teuer gilt hingegen die Côte d'Azur vonMarseille bis zur italienischen Grenze. Vor allem Dauersegler ziehtes oft in günstigere Gewässer: «Tunesien zum Beispiel hat eine Reihehervorragender Marinas, die außerdem vergleichsweise preiswert sind»,erklärt Feyerabend. «Hier überwintern auch viele "Segel-Rentner" aufihren Schiffen.»
Bevor man mit einer gecharterten Yacht nach Nordafrika segelt,sollte man sich seinen Vertrag jedoch genau ansehen. «Es kanndurchaus sein, dass der Charter-Anbieter eine solche Tour mit seinemBoot untersagt», so Jürgen Tracht, Geschäftsführer desBundesverbandes Wassersportwirtschaft (BWVS) in Köln.
«Unabhängig vom Segelrevier ist die Absicherung aller Mitreisendendas Wichtigste», sagt Hermann Sarres. Dazu gehören eineSkipperhaftpflichtversicherung sowie ein Crewvertrag, der etwaverhindert, dass im Schadensfall einzelne Reiseteilnehmer auf denKosten sitzen bleiben. Ebenfalls sinnvoll sei der Abschluss einerReiserücktrittsversicherung. In jedem Fall sollte vor derUnterzeichnung des Chartervertrages das Kleingedruckte gelesenwerden, heißt es in der Broschüre «Chartern - aber richtig!»,herausgegeben von der Kreuzer-Abteilung des DSV.
Einheitliche Verträge bieten die Mitgliedsunternehmen derVereinigung Deutscher Yacht-Charterunternehmen (VDC) in Köln an. DieKriterien für solche Verträge sind auch auf der Website des Verbandesunter http://www.vdc.de einzusehen. Weitestgehend vereinheitlichtsind auch die Kontrakte der Charter-Agenturen, die dem ArbeitskreisCharterboot des BWVS angehören. «In der Regel sind darin auch dienotwendigen Versicherungen enthalten», sagt Tracht. Nur dieSkipperhaftpflicht laufe extra.
Viel Ärger lässt sich schon durch die Wahl des Anbietersvermeiden: «Es ist eher nicht ratsam, das Boot direkt bei einemEigner vor Ort zu mieten», sagt Kirsten Wachkamp, Geschäftsführerinder VDC in Köln. Dort könnten etwa Verständnisfragen auftreten. Zudem besteht die Gefahr, das im Streitfall der Gerichtsstand imAusland liegt.
Unabhängig davon, wo das Boot gemietet wird, ist es für Chartererratsam, sich für die Übergabe des Bootes viel Zeit zu nehmen. «EineCheckliste hilft, dabei nichts zu vergessen», sagt Feyerabend. DasSchiff sollte nur in einwandfreiem Zustand übernommen werden, sonstkann es passieren, dass der Charterer nach der Rückkehr für Schädenzahlen muss, die er selbst nicht verursacht hat.