Wasserball Wasserball: Deutsches Team verpasst gegen Russland das Halbfinale
Athen/dpa. - Aus der Traum! Deutschlands Wasserballer haben die große Überraschung und das olympische Halbfinale verpasst. Die deutsche Mannschaft verlor in Athen in der Runde der besten Sechs gegen Russland mit 5:12 (1:2, 1:2, 0:5, 3:3) und spielt gegen Europameister Serbien-Montenegro oder den früheren Weltmeister Spanien um Platz 5.
Trotz der deutlichen Niederlage ist das Olympia-Comeback nach dem Fehlen bei den Spielen 2000 gelungen: Bereits mit dem Einzug in die Finalrunde war die Auswahl von Bundestrainer Hagen Stamm automatisch für die WM 2005 und den nächsten Weltcup qualifiziert.
«Ganz ehrlich: Wir gehören hier nicht zu den ersten vier Teams», sagte der 44 Jahre alte Stamm, der trotz des Gesamterfolgs «ein bisschen traurig» war. Er wollte seinen «Jungs keinen Vorwurf machen, sie haben wirklich ihr Bestes gegeben. Aber die Mannschaft ist noch zu grün.»
Gegen Russland, den Olympia-Zweiten von Sydney, erzielten Marc Politze, Thomas Schertwitis und Patrick Weissinger (alle Wfr. Spandau 04) sowie Steffen Dierolf und Heiko Nossek (beide SV Cannstatt) die Tore für Deutschland, das letztmals 1984 mit Bronze in Los Angeles eine olympische Medaille gewonnen hatte. Im 35. Länderspiel gegen die Russen war das 5:12 die 23. Niederlage.
«So hatten wir im Halbfinale nichts verloren», hielt auch Mannschaftskapitän Weissinger zunächst das Negative fest. Das 6:6 gegen Australien, mit dem die automatische Halbfinal-Teilnahme vergeben wurde, ließ das Vorhaben platzen: «Wir haben schon von einer Medaille geträumt. Das haben wir leichtfertig vergeben. Sehr, sehr schade.» Jetzt wollen sie sich zusammen reißen und Fünfter werden. Die Enttäuschung sei groß, aber man habe jetzt drei Tage Zeit, um damit fertig zu werden.
In der sechsten Partie des Olympia-Turniers hielt die Mannschaft von Bundestrainer Stamm nach zuvor nur einer Niederlage (5:10 gegen Italien) nur anfangs gut mit, doch vor allem den starken Center Rewas Schomachidse, Alexander Jerischow und Marat Sakirow (alle 3) bekam die deutsche Abwehr nie in den Griff. Im dritten Spielabschnitt (0:5) brach der zweimalige Europameister völlig ein.