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Was das Herz begehrt

03.02.2008, 23:10

Hamburg/dpa. - Wenn Jack Nicholson mit Charme, Sonnenbrille und Sportwagen an der Seite der schönen Amanda Peet auftaucht, dann weiß man gleich, was sein Herz begehrt.

Nicholson ist Harry Sanborn, ein 63-jähriger Junggeselle, Playboy und Musikproduzent, der nur mit Frauen unter 30 ausgeht. «Was Frauen wollen»-Regisseurin Nancy Meyers hat dem Oscar-Gewinner in ihrer neuen Liebeskomödie «Was das Herz begehrt», die am Montag um 20.15 Uhr bei SAT.1 läuft, eine Paraderolle auf den längst nicht mehr straffen Leib geschrieben.

Doch mit kraftvoller Frauen-Power stiehlt ihm Diane Keaton nicht nur die Show, sondern obendrein auch das Herz. Sie ist Erica Barry, geschieden, Mitte 50 und erfolgreiche Broadwayautorin. Keaton ist so hinreißend gut, dass man den Liebe-Auf-Den-Ersten-Blick des jungen Arztes Julian Mercer (Keanu Reeves) trotz des Altersunterschiedes sofort versteht.

Nicholsons Playboy-Dynamik erhält gleich zu Beginn einen Dämpfer. Mit seiner neuen Flamme Marin (Amanda Peet) will Harry (Nicholson) ein romantisches Wochenende im Strandhaus ihrer Mutter (Keaton) auf Long Island verbringen. Ein Herzinfarkt setzt dem Vorspiel ein schnelles Ende und führt Harry in die Hände des Arztes Julian Mercer (Reeves), der ihm strikte Bettruhe verordnet. Marin lässt ihren reifen Verehrer in der Obhut von Mutter Erica, die dem unverbesserlichen Frauenheld anfangs mit Abscheu aus dem Weg geht. Doch dann erleben beide eine Überraschung. Harry verliebt sich ausnahmsweise in eine «ältere» Frau und weckt in Erica die längst erstarrte Leidenschaft.

Trotz ihres «gemeinsamen Alters von 125 Jahren», wie Keaton bei der Golden-Globe-Gala scherzte, lassen beide die Hüllen fallen. Erica in einer Schrecksekunde, als ihr der Hausgast nachts über den Weg läuft. Harry im Krankenhauskittel, der seinen Po schonungslos entblößt. Das deutsche Kamera-Genie Michael Ballhaus rückt die meist in weiß gekleidete Keaton ins perfekte Licht. Selbst an der Seite von Keanu Reeves spielen 20 Jahre Altersdifferenz keine Rolle.

Mit dem Arzt Julian (Reeves) tröstet sich Erica, nachdem Harry kalte Füße bekommt und wieder in sein Junggesellenleben flüchtet. Doch am Ende, in der Stadt der Liebenden, in Paris, finden die beiden Hollywoodveteranen zu ihrer «alten» Liebe zurück. «Klügere Dialoge, als man sie in einer romantischen Komödie erwartet», bescheinigte der US-Filmkritiker Roger Ebert, «ungewöhnlich befriedigend», lobte die «New York Times».