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Vollständig im Computer entstanden Vollständig im Computer entstanden: Grünes Sumpfmonster erobert die Prinzessin

Von André Wesche 04.07.2001, 13:42

Halle/MZ. - Als der böse gnomenhafte Prinz Farquaad beschließt, die zahlreich in seinem Reich lebenden Fabelwesen zu deportieren, gerät Shreks kleines Ökosystem in Gefahr: All die Hexen und Zwerge, Pinocchio und das letzte Einhorn landen vor seiner Haustür. Die Vorhut bildet ein Esel, der den Häschern des Fürsten entkommen konnte. Das redselige Langohr ist wohl das erste Lebewesen, das sich weder von Shreks unkonventionellem Äußeren noch von seinem Gebrüll beeindrucken lässt. Esel und Oger machen sich auf, um bei Farquaad gegen die plötzliche Übervölkerung des Sumpfes zu protestieren.

Der Fürst, der dringend eine Prinzessin zwecks Heirat sucht, um endlich König werden zu können, veranstaltet dort ein Turnier. Dem Sieger gebührt die zweifelhafte Ehre, die von einem Drachen eingebuchtete Prinzessin Fiona zu befreien, um sie dann dem feigen Fürsten als Gemahlin zur Verfügung zu stellen. Shrek mischt alle Ritter auf und erklärt sich bereit, Fiona zu retten, wenn im Gegenzug die Fabelwesen aus seinem Domizil verschwinden. Das gefährliche Unterfangen ist von Erfolg gekrönt, aber damit ist der schwierige Teil längst nicht ausgestanden. Auf der Heimreise zu Farquaad funkt es nämlich zwischen der Prinzessin und ihrem Erretter. Wer mit der Erwartungshaltung im Kino sitzt, einen netten Märchenfilm serviert zu bekommen, der versteht bei "Shrek" nach dreißig Sekunden die heile Welt nicht mehr.

Kitschige Romantik sucht der Zuschauer vergebens, dafür wird er Zeuge der konsequenten Demontage aller Ikonen des Märchenfilms. Harmlose Witze werden von markigen Sprüchen ebenso abgelöst wie gefällige Orchestermusik von Rock-Klängen. Obwohl vollständig im Computer entstanden, wirkt der neue Trickfilm aus den DreamWorks-Studios nicht konstruiert. Die Liebe der sehr jungen Regisseure Andrew Adamson und Vicky Jenson zu ihren Figuren ist in jeder Szene spürbar. Nicht selbstverständlich in einem knallharten Geschäft wie dem Animationsfilm.