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Volleyball-Regionalliga Volleyball-Regionalliga: Spitze in Hauptstadt erobert

Von Thomas Tominski 27.10.2003, 13:28

Berlin/MZ. - Im ersten Satz verteidigten die Gastgeber zunächst ihr Revier mit aller Konsequenz. Erst beim Stand von 13:13 hatten sich die Wittenberger ein ausgeglichenes Kräfteverhältnis erkämpft und setzten spontan zum Wechsel auf die Siegerstraße an. Ulf Jonas zeigte sehenswerte Sprungaufgaben, Kapitän Mario Mollenhauer beherrschte zusammen mit Jörg Danneberg das Einmaleins des effektiven Doppelblocks, Dirk Reinert kaufte an der Netzkante VfK-Hauptangreifer Sven Hesse den Schneid ab. Kurzum: Der Verfolger hatte dem Primus eine erste Lehrstunde in puncto kollektive Perfektion erteilt, nach dem Wechsel hielten die Berliner mit gesteigertem Engagement dagegen. Die Entscheidung in diesem zweiten Durchgang fiel erst in der Schlussphase (18:18). Der MTV leistete sich eine Reihe von technischen Fehlern, die Hausherren nutzten dieses Manko mit aller Konsequenz aus.

In der Pause setzte Jonas auf eines der probatesten Mittel zur Verbesserung der internen Stimmung: Aussprache. "Das war zu diesem Zeitpunkt dringend nötig." Wittenberg setzte jetzt wieder die Akzente, die Einwechslung von Sebastian Eisemann (für Raik Zischkale) brachte neuen Schwung in die Angriffsbemühungen der Gäste. "Er hat fast im Alleingang den Spieß zu unseren Gunsten umgedreht." Im vierten Durchgang fand der MTV nie den passenden Rhythmus. Hesse "wirbelte" mit Sprungaufgaben die gegnerische Abwehr durcheinander (12:5, 23:12), selbst eine Auszeit der Lutherstädter brachte den Berliner Spielfluss nicht zum Stillstand. Jonas enttäuscht: "Wir hatten einfach keine Chance."

Der fünfte Durchgang war nichts für schwache Nerven. Das Team aus der Hauptstadt zog schnell auf 5:1 davon, dann steigerte der Wittenberger Angreifer Sebastian Kluge den Spannungswert mit spektakulären Aufgaben. Der MTV hatte den ersten Fuß auf die Siegerstraße gesetzt, der Sprung an die Tabellenspitze war das Ergebnis kollektiver Willensstärke. Reinert / Jonas dominierten als Doppelblock, Mollenhauer agierte als Motivator. Nach 95 Minuten effektiver Spielzeit lag sich das Gäste-Ensemble in den Armen und feierte ausgelassen die Eroberung des ersten Platzes (10:2 Punkte). Trotz aller momentanen Euphorie versuchte Jonas, den Ball flach zu halten. "Wir werden uns keine neuen Ziele stellen und nur von Match zu Match denken. Erst wenn der Klassenerhalt sicher ist, wird neu diskutiert."