Volleyball Volleyball: Mit Wischmann zur Revanche
QUEDLINBURG/BALLENSTEDT/EI/KAL. - Quedlinburg - PSV Halle 3:2
Um die rechnerisch letzte Chance auf den Klassenerhalt zu wahren, zählte gegen die starken Gäste aus Halle nur ein Sieg. Um nicht wieder den Anfang zu verpassen, wurde erstmal Sicherheitsvolleyball zelebriert. In den ersten beiden Sätzen konnte sich keiner spielerische Vorteile verschaffen, wodurch sich jedes Team jeweils knapp einen Satz sichern konnte. Mit einem 1:1 ging es weiter, jetzt schlichen sich bei den TSG'lern wieder vermehrt kleine Unsicherheiten im Spielaufbau ein. Der PSV konnte sich mit fünf Punkten absetzten und diesen Vorsprung auch bis zum Ende des Satzes behaupten.
Jetzt stand Quedlinburg quasi mit dem Rücken zur Wand. Um hier doch noch erfolgreich zu werden, musste die eigene Fehlerquote herunter geschraubt werden. Doch das Gegenteil war der Fall, völlig von der Rolle, lief nun überhaupt nichts mehr zusammen. Eine schlechte Annahme und reihenweise verschlagene Angriffe ließen Zuspieler Tilo Hinz fast verzweifeln, wen sollte er denn noch anspielen. Beim Spielstand von 1:9 nahm Trainer Steffen Böse die letzte noch zur Verfügung stehende Auszeit, er stauchte seine Jungs zusammen. Mit dem Mut der Verzweiflung und lautstarken Fans, die ihre Mannen unermüdlich nach vorn trieben, gelang es über Kampf und Leidenschaft, sich heranzukämpfen. Beim 16:20 begann die Zeit von John Mohring: Mit einer Serie von tückischen Flatteraufgaben wurde der schon verloren geglaubte Satz doch noch mit 25:20 gewonnen, und erst der Tie-Break sollte über Sieg oder Niederlage entscheiden.
Die gut gefüllte Uffe Ärde Arena stand nun vollends Kopf, die GutsMuth'ser strahlten wieder starkes Selbstvertrauen aus. Als beim Stand von 8:7 die Seiten gewechselt wurden, bebte der Hallenboden, schien doch der Sieg greifbar nahe. Mit unbändigem Willen und der kämpferischen Leistung gelang ein verdienter Sieg, der der Mannschaft wieder neuen Auftrieb gibt. Damit erhielt man sich auch die rechnerische Chance auf den Verbleib in der Oberliga, da der direkte Konkurrent, der VC 97 Staßfurt, den Kürzeren zog. Nun gilt es, am Sonnabend nahtlos an den Erfolg anzuknüpfen, dann wird das Wunder vielleicht doch noch möglich.
TSG: Tilo Hinz, Daniel Jeschok, Sven Eichmeyer, Roy Sperling, Volker Damköhler, John Mohring, Steffen Böse (23, -24, -20, 20, 10)
Fortuna Ballenstedt- VC Staßfurt 3:2
Mit den sympathischen Gästen aus dem Salzlandkreis hatte Fortuna noch eine Rechnung offen. Allen ist sicherlich die 2:3-Niederlage am letzten Spieltag 2008 in Erinnerung, welche den Fortunen Meisterschaft und Aufstieg kostete.
Diesmal entwickelte sich ein dramatisches Spiel, wobei allerdings das spielerische Element auf beiden Seiten arg vernachlässigt wurde. Fortuna kam zu Beginn mit den aggressiven Aufschlägen und den unorthodox vorgetragenen Angriffen überhaupt nicht zurecht. Deutlich spürte man die Unsicherheit der Fortunen, die ohne Jens Kalisch und Thomas Wischmann agierten. Fast blamabel der erste Satz, indem eigentlich nur Libero Paul Stertz eine gute Leistung bot.
Im zweiten Satz gab es Unmutsäußerungen im Publikum, dies ist in Ballenstedt selten. Staßfurt gewann auch diesen Satz verdient. Sie waren bis dahin konzentrierter und viel mehr motiviert.
Mit der Einwechslung von Wischmann im dritten Satz änderte sich die Situation völlig. Fortuna besaß nun endlich den sicheren "Punktesammler" im Angriff und die Staßfurter verloren plötzlich ihr Selbstbewusstsein. Fast ahnte man den Verlauf des Spieles. Fortuna steigerte sich, herausragend die Leistung von Torsten Kreßer. Bei Aufschlag, Abwehr und Angriff war er eine "Bank". Mitte des vierten Satzes brach die Staßfurter Gegenwehr schließlich zusammen, als sie eine 18:14-Führung nicht halten konnten. Fortunas Dominanz basierte auf der Leistung von Wischmann, Kreßer und dem sich im Angriff steigernden Schlüter.
Der ansonsten so ungewisse und spannungsgeladene Tie-Break nach dem Satzausgleich, erwies sich diesmal als eindeutige Fortuna- Angelegenheit.
Fortuna: Wischmann, Hövelmann, Kreßer, Hecklau, Fricke, Schlüter, Block, Stertz, U. Kalisch, Riedel, Ritter, Hendrysiak; (-15,-19,13,20,7)