Volleyball Volleyball: Linkshänder bringt neue Varianten
SPERGAU/MZ. - Zuvor waren schon Zuspieler Sebastian Kühner und der polnische Mittelblocker Artur Augustyn neu zum Team gestoßen. In der zurückliegenden Woche gab es jede Menge schweißtreibende Einheiten, um sich vorzubereiten, auch wenn der Start in die Saison, in der auf jeden Fall die Play-off-Plätze erreicht werden sollen, wegen der Volleyball-Weltmeisterschaft erst am 23. Oktober erfolgt. Und mit Siebeck hat Mücke einen Mann, der jede Menge internationale Erfahrung mitbringt. Polen, Italien, Türkei - dort hat der 35-jährige Leipziger in wahrlich nicht schlechten Ligen gespielt. 150 Länderspiele für Deutschland kommen noch hinzu.
"Ich wollte in die Nähe meiner Heimat kommen und da ist Spergau nun mal die einzige Mannschaft, die in der ersten Bundesliga spielt, das traf sich für mich gut", sagt Siebeck. Zusammen mit seiner Lebensgefährtin, mit der er bereits drei Kinder hat, baut er in Leipzig am Haus für die gemeinsame Zukunft. Beim Sponsor Euro-Ingeneering in der benachbarten Großstadt bekam der diplomierte Elektroingenieur einen Job. In dieser Kombination kann sich der VC Spergau / Bad Dürrenberg den erfahrenen Spieler leisten.
Trainer Mücke frohlockt darüber. Nicht zuletzt auch deshalb, weil er einen Linkshänder ans Netz bringen kann. "Ich habe mal eine Untersuchung gemacht, wie die Spieler in der Abwehr reagieren. Sie schauen auf die rechte Schulter des Angreifers", erzählt Mücke. Ein Linkshänder sei schwerer auszurechnen. Hinzu kommt, dass der Ex-Nationalspieler als Außen auf einer Position spielt, wo es voriges Jahr auch wegen Verletzungen die größten Schwächen gab.
Siebeck wird für ein Jahr bei den Piraten unterschreiben, wie er versichert. Wie es danach weitergeht? "Ich entscheide mich von Jahr zu Jahr", sagt er. Momentan habe er großen Spaß am Volleyball und fühle sich körperlich gut drauf.
Das sagt auch ein anderer Neuzugang. Libero Tomás Knebelkamp kehr vom einjährigen Gastspiel in der brasilianischen Superliga, in der er für Blumenau spielte, zurück nach Deutschland. Hier hatte er in der Saison 2008 / 2009 beim VC Leipzig unter Vertrag gestanden. Beim Piratenangebot vor einem Jahr sagte er noch nein, jetzt ja. "Ich kenne hier schon einige Spieler, auch deshalb freue ich mich auf die Saison", meint er. Der 25 Jahre alte Brasilianer, der auch einen deutschen Pass hat, will im kommenden Sommer seine brasilianische Freundin Patricia heiraten.
Zwölf Spieler stehen im Kader des VC Spergau. Mit Thomas Ahne sogar 13. Er trainiert mit der ersten Mannschaft, könnte im Laufe der Saison zum Einsatz kommen. Spielpraxis für die neue Saison wird sich die Mannschaft in den nächsten Wochen bei verschiedenen Turnieren holen. Im September geht es traditionell nach Liberec und Benatky. Geprobt wird im polnischen Elk und beim eigenen Turnier Anfang Oktober.
Die Fans können die Piraten in der neuen Formation erstmals bei zwei Testspielen gegen den tschechischen Erstligisten Liberec sehen. Sie finden am 25. und 26. August in Spergau statt.