Volleyball Volleyball: Dramatische Schlussphase
Wittenberg/MZ. - Konkret: Im fünften Durchgang führten die Gäste bereits 12:7, der Parkplatz auf der Siegerstraße war in den Hinterköpfen bereits gebongt. Mit Unterstützung des Publikums, Teamgeist plus einem tollen Endspurt drehte der MTV den Spieß noch um, der Berliner Ex-Nationalspieler Franko Hölzig verschwand im Schlagschatten des Wittenberger Doppelblocks. Jonas glücklich: "Ohne unsere Fans hätten wir es nicht geschafft. Trotzdem sind mir unsere Leistungs-Schwankungen in den einzelnen Durchgängen unerklärlich."
Im ersten Satz überraschten die Gastgeber - beide Teams kennen sich seit Jahren aus dem Effeff - ihren Kontrahenten mit einer veränderten Aufstellung. Raik Zischkale rückte in die Blockmitte, Sebastian Eisemann auf die Diagonal-Position, Sebastian Kluge in den Angriff. Jonas Trümpfe stachen. Eisemann offenbarte mit einer Reihe von Sprungaufgaben die Berliner Schwachstellen, spätestens beim Stand von 20:12 war die Frage nach dem Gewinner des Durchgangs beantwortet.
Nach dem Wechsel erreichte das Rotations-Ensemble langsam Betriebs-Temperatur. Zuspieler André Barnowski setzte Mario Göbert oder Achim Hänsch gekonnt in Szene, gegen Ende des zweiten Satzes erteilten die Berliner dem Primus eine kurze Lehrstunde in puncto "Zaubertricks" aus dem Handgelenk. MTV-Coach Jonas anerkennend: "Gegen die Angriffs-Schläge Göberts hat unser Block nie einen Stich gesehen."
Wittenberg zeigte sich jedoch von dieser Lektion schnell erholt, dominierte den dritten Durchgang nach Belieben (12:7, 17:8) und machte den Hauptstädtern den Unterschied zwischen Primus und Verfolger deutlich. Nach dem Wechsel waren die Gastgeber völlig von der Rolle (8:13, 13:20). Selbst die Einwechslungen von Jörg Danneberg für Sebastian Kluge sowie Ulf Jonas für Sebastian Eisemann störten nur kurzzeitig den Rhythmus der Gäste, Barnowski, Hölzig und Göbert tobten sich nach Belieben aus.
Diesen Schwung konservierte das Rotation-Sextett bis zum Stand von 12:7 im Tiebreak. Mit dem Verlust der Tabellenführung und den Anfeuerungen des Publikums im Nacken spielte sich der MTV aus der eigenen Lethargie, Jörg Danneberg kaufte dem Berliner Angreifer Hölzig an der Netzkante den Schneid ab. Jonas locker: "Das war wirklich Dramatik pur. Doch dafür sind die Begegnungen ziwschen Wittenberg und Prenzlauer Berg schließlich bekannt."