Verdi-Streik: Busverkehr in kreisfreien Städten lahmgelegt

Kiel - Ein ganztägiger Warnstreik hat am Dienstag den öffentlichen Busverkehr in den vier kreisfreien Städten Schleswig-Holsteins nach Angaben der Gewerkschaft Verdi lahmgelegt. „Es ist kein Bus dort, wo zur Arbeitsniederlegung aufgerufen wurde, vom Hof gerollt”, sagte Verdi-Sprecher Frank Schischefsky der Deutschen Presse-Agentur. Einzige Ausnahmen seien in Kiel Busse zu Behinderteneinrichtungen gewesen.
Verdi hatte in Lübeck, Kiel, Flensburg und Neumünster zum Warnstreik aufgerufen. Auch die Priwallfähre in Lübeck-Travemünde musste den Verkehr einstellen. Verdi wollte mit dem Warnstreik, der am Dienstag bis Betriebsschluss dauern sollte, Druck machen auf die stockenden Tarifverhandlungen. Die dritte Runde findet am Mittwoch in Kiel statt. „Die Arbeitgeber sollten den erfolgreichen Warnstreik als Signal wahrnehmen und sich bewegen”, sagte Schischefsky.
Bisher liegen die Forderungen der Gewerkschaft und die Angebote der Arbeitgeber weit auseinander. Der Kommunale Arbeitgeberverband hat für dieses Jahr 1,8 Prozent mehr Geld angeboten und für nächstes Jahr 1,3 Prozent. Verdi verlangt 2,06 Euro mehr in der Stunde für 2020. Dies soll einheitlich für alle acht Tarifgruppen gelten. Laut Arbeitgeberverband würde das ein Plus von 14 Prozent oder 349 Euro im Monat bedeuten. Dies sei völlig überzogen. Verdi-Sprecher Schischefsky betonte, dieser hohe Prozentsatz würde nur für die unterste Tarifgruppe gelten, nicht aber für die höheren. (dpa/lno)