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Urteil Urteil: Mutu plant Protest

Von Thomas Prüfer und Bernhard Krieger 15.08.2008, 14:46

Hamburg/dpa. - Der Anwalt desrumänischen Fußball-Stars, Paolo Rodella, hat am Freitag Einspruchangekündigt und bereitet nach Informationen der «Gazzetta delloSport» bereits eine Klage vor dem Internationalen SportgerichtshofCAS vor. Tags zuvor hatte die beim Fußball-Weltverband FIFA für dieLösung von Streitfällen zuständige Kammer DRC (Dispute ResolutionChamber) die drastische Geldbuße gegen den des Drogenmissbrauchsüberführten EM-Star verhängt. Mutu bleibt als letzte Instanz noch derGang nach Lausanne: Allerdings hatte der CAS im Mai 2007 entschieden,dass die FIFA im «Fall Mutu» die Höhe der Strafe festlegen soll.

Der Fußball-Weltverband hat Chelsea die Millionen-Abfindung nunzugesprochen, weil Mutu gegen seinen Vertrag verstoßen hatte. Dennder Rumäne war vor vier Jahren positiv auf Kokain getestet und fürsieben Monate gesperrt worden. Der FC Chelsea entließ den Torjägerdaraufhin im Oktober 2004. Überaus verstimmt waren die Londonerspäter auch darüber, dass der 2003 für 19 Millionen Euro vom AC Parmageholte Stürmer nach Ablauf seiner Sperre ablösefrei zu JuventusTurin wechselte. Inzwischen verdient Mutu sein Geld beim AC Florenz.

Ballack-Club FC Chelsea nahm das FIFA-Urteil mit großer Genugtuungzur Kenntnis. «Das ist eine wichtige Entscheidung für den Fußball»,teilte der Premier-League-Club auf seiner Homepage mit. «Die FIFA-Kommission hat uns nicht nur eine bedeutende Geldsumme zuerkannt. Siehat die verheerenden Folgen, die Drogenmissbrauch im Fußball hat, unddie Verantwortung, die wir in dem Bereich haben, deutlich gemacht.»

«Adrian ist einer unserer Spieler. Und wenn ihm etwas Negativespassiert, tut mir dies leid», sagte Geschäftsführer Sandro Mencuccivom AC Florenz. Allerdings hatte sich die drastische Strafe für Mutubereits abgezeichnet. Als bei der EM im Juni in Österreich und derSchweiz von einer möglichen 12-Millionen-Euro-Buße die Rede war,reagierten Rumäniens Verbandsfunktionäre mit Unverständnis. Einigedrehten den Spieß sogar um: «Eigentlich müsste Chelsea ihm eineEntschädigung zahlen», meinte Coach Victor Piturca damals. DerVerband sagte seinem Schlüsselspieler, der sein Land mit seinen Torenerstmals seit 2000 wieder zu einer EM geschossen hatte, Unterstützungzu. «Wir werden Adrian so gut es geht helfen», sagte FRF-RepräsentantFlorin Prunea, «er wurde schließlich gezwungen, Chelsea zuverlassen.» Das zuständige FIFA-Gremium sah dies jedoch ganz anders.