Unihockey Unihockey: Nervosität löst sich im Freudentanz
Weißenfels/MZ. - Eine halbe Minute ist noch zu spielen. Die Anhänger erheben sich und zählen die letzten Sekunden runter. Nur wenige Momente trennen die Männer vom UHC Sparkasse Weißenfels vom sechsten deutschen Meistertitel im Unihockey. Die Uhr wird noch einmal angehalten. Aber selbst das Foul an Johannes Tauchlitz kann Mannschaft und Fans kaum noch bremsen. CFC Leipzig ist ohnehin in doppelter Unterzahl und liegt mit 3:11 deutlich zurück.
Und dann ertönt die Schlusssirene. Ein Konfetti- und Ballonregen geht auf die neuen Meister nieder, Gold-Glitter fliegt durch die Luft. Der ohrenbetäubende Fan-Jubel schwillt zu einen Orkan an und das UHC-Team verschmilzt zu einem einzigen Menschenknäuel. Im Siege feiern ist man in Weißenfels ja gut geübt. Dennoch, der finale Triumph versetzt die erfolgsverwöhnte Meistermannschaft in einen Ausnahmezustand.
"Das war kein geschenkter Meistertitel." Robert Blanke UHC-Kapitän"Das war kein geschenkter Meistertitel", fand Kapitän Robert Blanke eine Erklärung für das ausgelassene Feiern nach Ende der Partie. Leipzig hatte sich vor allem im ersten Drittel vehement gegen eine Niederlage gestemmt. Weißenfels selbst agierte ungewohnt nervös. Zahlreiche Fehlpässe und vergebene Chancen prägten den Verlauf.
Dabei hatte Paavo Haimila die Gastgeber in der 2. Minute in Führung gebracht. Danach gelang lange nichts und der CFC kam zum Ausgleich (14.). Thomas Händler (15.) und erneut Haimila (17.) markierten das 3:1. Doch innerhalb von 60 Sekunden glichen die Außenseiter erneut aus (19.). Händler, der am Ende zum besten UHC-Spieler gewählt wurde, sorgte mit seinem zweiten Treffer dafür, dass die Saalestädter dennoch mit einer Führung in die Pause gingen (20.).
Zu allem Überfluss schied dann aber Leistungsträger Lasse Heiskanen nach einem unglücklichen Zusammenprall zu Beginn des zweiten Drittels aus. Der finnische Spielertrainer musste mit einer Platzwunde am Kopf ins Krankenhaus und verpasste dadurch sogar die Siegerehrung. Dafür zahlte sich das Bleiben von Christian Kretzschmar aus, der erst nach dem Finale seine Klassenfahrt nach Spanien antrat. "Er hat Lasse prima ersetzt", wurde er von seinem Team gelobt. Zwei der sieben Treffer gingen im weiteren Verlauf auf sein Konto. Für den Rest waren Robert Brückner (2), Johannes Tauchlitz, Valentin Erben und Händler verantwortlich.
Schließlich setzte sich der UHC dank der besseren Physis, Taktik sowie Technik durch, brachte es UHC-Vorsitzender Rolf Blanke auf den Punkt. "Bis zur Mitte der Begegnung hatten es uns die Leipziger aber nicht leicht gemacht. Sie waren ein würdiger Finalgegner", sagte er. Das Kompliment gaben die Gäste, die mit dem Vizetitel den größten Erfolg in ihrer erst vierjährigen Vereinsgeschichte feierten, zurück: "Kulisse und Organisation waren einfach perfekt. Das war der absolute Kracher ", so CFC-Kapitän Jonny Lehmann. Die letzten Spielzüge waren schließlich Trainer Martin Brückner und Kapitän Blanke vorbehalten. Die beiden gehören ebenso zu den Aktiven, die schon 2003 im ersten Meisterteam standen wie Martin Blanke, Robert Brückner, Christian Eisel und Enrico Weber.
Weißenfels: Armando Crottogini, Tobias Köstler und Eric Vogel im Tor. Thomas Händler, Paavo Haimila 2, Christian Kretzschmar 2, Robert Blanke 2, Johannes Tauchlitz 1, Valentin Erben 1, Oliver Hille, Steve Richter, Philip Wolff, Martin Brückner, Martin Blanke, Robert Brückner, Lasse Heiskanen, Johannes Wolff, Christian Eisel, Tim Böttcher, Sebastian Bernieck, Enrico Weber