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Unihockey Unihockey: Goldenes Tor bringt den Meistertitel

Von STEFAN THOMÉ 03.05.2009, 17:13

WETTIN/MZ. - Sie mögen es spannend, anders ist es nicht zu erklären. Da liegen die Damen der SG Sparkasse Weißenfels / Chemnitz im entscheidenden dritten Match um die deutsche Unihockeymeisterschaft gegen den Titelverteidiger, die SG Halle / Grimma, nach 15 Minuten mit 0:2 zurück, drehen das Match im zweiten Drittel zum 4:2, erhöhen im letzten Durchgang auf 5:2 und kassieren dann zwölf Minuten vor Schluss den Ausgleich. Somit ging es in die Verlängerung, in der das erste Tor die Entscheidung bringen sollte. Das gelang Pauline Baumgarten mit ihrem zweiten Treffer, der dieses Mal Gold wert war.

"Ich hatte nach dem Rückstand schon etwas Bedenken, die Partie könnte enden wie das erste Spiel in Weißenfels", gestand Trainer Paavo Haimila, der am Ende völlig aufgelöst war. Die Begegnung zum Auftakt der Play-off-Finalserie hatte der bisherige Vizemeister in der Stadthalle mit 3:6 verloren, weil man zu ängstlich agierte hatte, so Haimila. Das zweite Aufeinandertreffen gewann Weißenfels / Chemnitz nach anfänglichem 0:2-Rückstand in der Verlängerung mit 3:2, was das dritte Endspiel erzwang. In dem standen sich nun zwei bestens aufgelegte Mannschaften gegenüber. Und nur eine Spielerin gab sich dabei siegessicher: Kapitän Magdalena Tauchlitz. "Ich habe es einfach gefühlt, dass wir heute gewinnen und den Titel holen."

Sie sollte Recht behalten, doch die Gäste machten sich das Leben zunächst selbst schwer und ließen sich an der Mittellinie immer wieder den Ball abknöpfen, was zu zwei Gegentoren führte (5. und 14. Minute). Vor der Pause deutete Weißenfels / Chemnitz an, was nach dem Wechsel passieren sollte. Konzentrierter und ruhiger gingen die Damen vor und setzten die Vorgaben aus dem Sondertraining vom Maifeiertag um. Coach Haimila hatte jetzt ebenfalls keinen Zweifel, spürte dass der Sieg in der Luft lag: "Wir haben jederzeit an uns geglaubt." Tauchlitz verkürzte zum 1:2 (22.) und bereitete unmittelbar darauf auch den Ausgleich von Pauline Baumgarten vor (23.). Als Cindy Weber nach erneuter Vorlage von Tauchlitz die 3:2-Führung erzielte, waren die UHC-Fans völlig aus dem Häuschen.

Die mit einem Sonderbus angereisten Anhänger aus Weißenfels und Chemnitz machten das Auswärtsmatch zum Heimspiel, mussten allerdings weiter durch ein wahres Wechselbad der Gefühle. Zwar erhöhte Tauchlitz nach einem abgefangenen Pass sowie einem Sololauf über die linke Außenbahn aus knapp zehn Metern auf 4:2 (40.) und setzte mit einer gleichen Aktion über rechts das 5:2 oben drauf (44.). Doch schon vierzig Sekunden später blies Halle / Grimma mit dem Anschlusstreffer, einem Eigentor, zur Aufholjagd. "Wir waren zu selbstsicher und sind in das Fehlermuster aus Anfangsphase zurückgefallen", ärgerte sich Trainer Haimila, der seine Stimme nun stark strapazieren musste.

Ohne Erfolg. Weißenfels / Chemnitz wurde von den nun früh störenden Einheimischen immer wieder in der Vorwärtsbewegung ausgekontert. Die Folge: Innerhalb von 80 Sekunden fiel der Ausgleich (49.), was Halle / Grimma Oberwasser verschaffte. Ohne Nationaltorhüterin Nancy Gatzsch zwischen den Pfosten hätten die Gäste auf verlorenem Posten gestanden. "Die beiden Länderspiele am vergangenen Wochenende waren sehr gut für mich", erklärte Gatzsch, die ihr Team mit zahlreichen Paraden in die Verlängerung und zum glücklichen aber verdienten Sieg rettete.

Weißenfels / Chemnitz: Grit Finaske und Nancy Gatzsch im Tor, Magdalena Tauchlitz (3 Tore / 2 Vorlagen), Pauline Baumgarten (2 / 0), Cindy Weber (1 / 0), Sindy Blanke, Susanne Hoppe, Jenny Horn, Katja Leonhardt, Marina Nobis, Marie Schneider, Lisa Bartsch, Monique Hühler, Stefanie Kabelitz, Nathalie Köllner, Franzi Liebing, Laura Neumann, Sara Patzelt, Annekathrin Schilling, Lisa Schösse, Maria Voigt, Carla Benndorf, Monique Hühler.