Umspannwerk Klostermansfeld Umspannwerk Klostermansfeld: Tausende Haushalte ohne Strom
Eisleben/MZ. - Eine Havarie im Umspannwerk Klostermansfeld/ Süd hat am Montag um 10.34 Uhr in rund 20 Orten des Mansfelder Landes für Stromausfall gesorgt. Tausende Haushalte waren betroffen. Ein Lichtbogen in einer 20-Kilovolt-Schaltzelle hatte laut Angaben der Meag einen Kurzschluss mit Verpuffung zur Folge, wobei ein Spannungswandler zerstört wurde. Betroffen waren neben der Lutherstadt Eisleben auch die Gemeinden im Mansfelder Grund, Helbra, Benndorf, Klostermansfeld, Großörner und Orte in den Verwaltungsgemeinschaften Mansfelder Platte und Gerbstedt, die alle vom Umspannwerk Klostermansfeld/Süd versorgt werden. Nach Auskunft von Bernd Schulz, technischer Leiter im Regionalnetz West/Servicezentrum Klostermansfeld der Mitteldeutschen Energieversorgung Aktiengesellschaft (Meag) ist die Ursache des Lichtbogens noch nicht bekannt. "Unsere Netzwerker waren zur Zeit des Stromausfalls gerade in Heldrungen und mussten zurück beordert werden", erklärte er.
Zudem sei einige Zeit vergangen, ehe der Schaden in der Netzleitstelle Halle, in der zahlreiche Fehlermeldungen eingelaufen seien, eingegrenzt und genau ermittelt worden sei. Mit fünf Leuten des Umspannwerkes Klostermansfeld, fünf Neztwerkern und drei Leuten einer Fremdfirma seien die Anlagen vor Ort geprüft und die nötigen Umschaltungen vorgenommen worden. Ab 12.17 Uhr wurden dann die einzelnen Netze wieder zugeschaltet. 12.50 Uhr war die Versorgung der 20 Gemeinden laut Mario Grimm, Pressesprecher der Meag Halle, wieder gewährleistet. Nicht nur bei der Meag hatte der Lichtbogen für Wirbel gesorgt. Auch in vielen Betrieben, Tankstellen oder Supermärkten lagen die Nerven in der stromlosen Zeit zum Teil blank. Volker Wille, Pächter der Elf-Tankstelle in Eislebens Hallescher Straße, rettete zwei junge Leute, die ihr Auto angeschoben brachten. "Ich konnte ihnen mit einem 20-Liter-Kanister helfen", sagte er, "alle anderen mussten warten." Als das Licht wieder anging, musste er ebenso wie Brigitte Enke an der Dea-Tankstelle in der Kasseler Straße und die anderen Tankstellen die Zapfsäulen frei schalten. Nach zehn Minuten, als der Sprit wieder floss, begannen die Warteschlangen zu schrumpfen. Vom Stromausfall war mancher auch indirekt betroffen. Uwe Adler und Peter Nimser zum Beispiel mussten sich "eine Menge dummer Worte anhören", weil manche Leute glaubten, sie könnten etwas damit zu tun haben. Die beiden Mitarbeiter der Kutter HTS schachteten nämlich am Eisleber Markt.
Jedoch mit Spaten und sehr vorsichtig, damit nichts passiert. Vorsichtig, aber hilfsbereit war man auch in der Sparkasse: Die Kunden wurden einzeln bedient. Katrin und Ronald Portzig, die am Tag zuvor aus dem Südtirol-Urlaub gekommen waren und nun Geld brauchten, meinten: "Man wartet gern ein paar Minuten, wenn man weiß, dass es dann Geld gibt." Schlechter erging es Marianne und Klaus Elsner aus Bornstedt am Geldautomaten an der GO-Tankstelle: Sie warteten fast zwei Stunden, bis der Strom kam und der Automat die 1 000 Mark herausgab, die sie Sekunden vor dem Stromausfall angefordert hatten. enso im Café Madeira; nur gab es weder Eis noch heiß, was einige Kunden kritisierten. Kellnerin Ina Wagner: "Manche Leute verstehen nicht, dass man für einen Milch-Shake einen Mixer braucht, und der geht nun mal nur mit Strom. Genau wie die Kaffeemaschine und die Kühlanlagen." So wurden eben mehr Getränke in Flaschen verkauft.Heidi Dunkel in Wimmelburg hatte ein besonderes Stromerlebnis: Das elektrisch betriebene Garagentor ließ sich nicht öffnen. So blieb das Auto nach der Einkaufstour draußen stehen. Nun will sie zur Sicherheit den Reserveschlüssel für das Tor suchen. Damit sie es auch mal ohne Strom aufbekommt.