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UEFA-Pokal UEFA-Pokal: Schalke mit blauem Auge davon gekommen

Von Morten Ritter 17.10.2003, 15:28

Das Glück kam spät, aber gerade noch rechtzeitig. «Das waren wir den Fans schuldig. Ich freue mich riesig, dass ich das Tor gemacht habe», sagte Mike Hanke, 19 Jahre alter Nachwuchsstürmer des FC Schalke 04. Mit seinem umjubelten Kopfballtreffer 13 Minuten vor Spielende gegen NK Kamen Ingrad Velika versöhnte der Torjäger die knapp 53 000 Zuschauer nach einer enttäuschend schwachen Vorstellung des Bundesligisten, der durch den 1:0-Erfolg gegen die Kroaten die 2. UEFA-Cup-Runde erreicht hat. Dort trifft die Mannschaft auf den neumaligen dänischen Meister Bröndby IF Kopenhagen, Heimatclub von Schalke-Torjäger Ebbe Sand. «Das ist zwar kein Wunschlos, aber es ist toll, gegen meinen ehemaligen Club zu spielen», sagte der Mittelstürmer.

Der Weg dorthin war allerdings wie schon beim torlosen Hinspiel mühsamer als erwartet. «Das war eine echte Zitterpartie», befand Trainer Jupp Heynckes, der sich erst nach einer Stunde für die Einwechslung des zweiten Angreifers entschied. «Ich hatte schon überlegt, Hanke von Beginn an zu bringen. Er war im Training sehr aktiv», meinte der Schalke Coach, der gegen die «ultradefensiven» Gäste zunächst nur den Nigerianer Victor Agali als Spitze stellte und den wieder genesenen Sand nicht nominierte.

Hanke, der in 13 Bundesligapartien noch keinen Treffer erzielen konnte, traf dafür in seinem fünften Europapokalspiel bereits zum dritten Male und erzielte auch im UI-Cup schon einen Treffer. Heynckes will seinen Youngster behutsam aufbauen. «Er hat viel Potenzial und ist torgefährlich, aber wir müssen noch ein wenig Geduld mit ihm haben. Auch die anderen jungen Spieler müssen sich freischwimmen», meinte Heynckes.

Außer Hankes sehenswertem Treffer gab es bei den «Königsblauen» drei Tage vor dem Revier-Derby gegen den VfL Bochum wenig Grund zur Zufriedenheit. «Dass es so schwer werden würde, hätte ich nicht gedacht. Aber Gott sei dank haben wir die nächste Runde erreicht», meinte Manager Rudi Assauer, der auch die allgemeine Erwartungshaltung kritisierte. «Dass solche Mannschaften Kanonenfutter sind, war früher einmal. 5:0-Siege gegen solche Gegner wird es so schnell nicht mehr geben», sagte der Manager, der den Kroaten bei ihrem ersten großen internationalen Auftritt eine Leistungssteigerung von 50 Prozent attestierte. «Es war nicht so, dass unsere Mannschaft nicht alles versucht hat», meinte Assauer.

Für das anstehende Duell gegen Bochum am Sonntag erwartet Heynckes ein völlig anderes Spiel. «Die Bochumer haben eine gute Mannschaft und werden mit breiter Brust in die Arena kommen. Da werden wir nicht so dominieren», meinte der Schalker Trainer, der Sand auch gegen Bochum höchstens als «Joker» bringt. «Das ist nach der Verletzungspause eine Schutzmaßnahme. Er ist für mich ein viel zu wichtiger Spieler, als dass wir einen verfrühten Einsatz riskieren können», meinte Heynckes.