UEFA-Pokal UEFA-Pokal: HSV mit drei Toren in der Gruppenphase

Hamburg/dpa. - Nach dem Rückstand durch Robert Popow (38.) musste derHSV zwei Minuten ums Weiterkommen zittern, ehe Guerrero mit einemspektakulären Seitfallzieher den Ausgleich besorgte. In der 52.Minute krönte er seine überragende Leistung mit einem Solo zum 2:1,Kapitän van der Vaart setzte in der 72. Minute mit seinem 13.Europacup-Tor für die Hamburger den Schlusspunkt.
Nach anfänglichen Rhythmusproblemen reichte dem Tabellensechstender Fußball-Bundesliga eine deutliche Leistungssteigerung im zweitenAbschnitt zum letztlich souveränen Erfolg. Vor 38 204 Zuschauern inder HSH-Nordbank-Arena konnten die Hamburger am Ende wichtige Kräfteschonen für das nächste Pflichtspiel 44 Stunden später in Bielefeld.«Paelo arbeitet sehr viel im Moment und wird dafür belohnt», sagteHSV-Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer. Aus Dankbarkeit übernahm HSV-Coach Huub Stevens sogar Guerreros Strafe fürs Zu-Spätkommen zumTreffpunkt. «Dass Paolo ein guter Fußballer ist, steht außer Frage,aber er muss eben über Jahre die Konstanz finden. Er hat Zeug dazuund muss es zeigen», erklärte Torhüter Frank Rost nach demstimmungsvollen Abend.
«Wir wollen in Europa mal wieder ein Ausrufezeichen setzen»,forderte HSV-Vereinsvorsitzender Bernd Hoffmann, aber seineMannschaft setzte gegen den Hochsicherheitstrakt der Gäste zunächstein spielerisches Fragezeichen. Der Tabellendritte aus Bulgarienstand fast immer mit zehn Mann in der eigenen Hälfte, verknappte dieRäume und erschwerte ein Durchkommen. Die HSV-Angriffe waren meist zuschablonenhaft, dazu kamen viele Abspielfehler undKonzentrationsschwächen.
Erst nach einer halben Stunde erinnerten sich die HSV-Profis andie Standpauke von Stevens, der nach dem 2:2 gegen Wolfsburg dieEinstellung angeprangert hatte. Endlich stimmten Einsatz undLaufbereitschaft. Distanzschüsse durch van der Vaart und PiotrTrochowski zwangen Lowetsch-Schlussmann Todor Todorow zu zweiGlanzparaden. Drei Minuten später verpasste Guerrero das Tor umwenige Zentimeter.
Mitten in diese Drangperiode ernüchterte Popow die Norddeutschen.Der Lowetsch-Kapitän tanzte Linksverteidiger Thimothee Atouba aus,erwischte Torhüter Frank Rost auf dem falschen Fuß, und nach 38Minuten stand es 0:1. Die Schockstarre dauerte ganze 120 Sekunden.Dann gelang Guerrero mit einer akrobatischen Einlage nach einer vander Vaart-Flanke der hochverdiente Ausgleich.
«Vorsicht Falle» hatten Stevens und Beiersdorfer vor einemUnterschätzen des zweimaligen bulgarischen Meisters immer wiedergewarnt. Sieben Minuten nach der Pause hatte das Bangen endgültig einEnde. Guerrero erlöste HSV-Verantwortliche und Fans. Mit einerschönen Einzelleistung veredelte der Südamerikaner seine starkeLeistung, besorgte das 2:1 und unterstrich, warum er NeuzugangMohamed Zidan derzeit auf die Bank verdrängt hat. Bei inzwischensintflutartigen Regenfällen vergaben Ivica Olic im 197.Europacupspiel des HSV mit einem Lattenschuss und Nigel de Jong sogareinen noch höheren Erfolg der Platzherren.