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Übertragungsrechte Übertragungsrechte: Uli Hoeneß fordert höhere TV-Gebühren

09.01.2005, 16:35

Dubai/dpa. - Die ARD verdient doch gutes Geld an der Übertragung derBundesliga», sagte der Manager des FC Bayern München in einemInterview der «Welt am Sonntag». Im Moment kassiert die DeutscheFußball-Liga (DFL) von ARD und Premiere bis 2006 insgesamt 300Millionen Euro pro Jahr.

Hoeneß kritisierte die Politik massiv für ihr Vorgehen in derGebühren-Frage. «Wenn zehn Cent mehr Gebühren an die GEZ bezahltwerden müssen, was ist denn schon dabei? Doch unserer Politiker habenmeistend keine Mut, eine Gebührenerhöhung - auch wenn sie noch soklein ist - durchzusetzen. Weil sie Angst haben, nicht wieder gewähltzu werden», sagte der 53-Jährige am Rande des Trainingslagers desdeutschen Rekordmeisters in Dubai.

Gerade im Vergleich mit anderen Nationen hinke die Bundesliga beiden TV-Einnahmen hinterher und könne so auf Dauer international nichtSchritt halten. «Es kann aber nicht sein, dass ein viel kleineresLand wie Frankreich 500 Millionen Euro an die Liga bezahlt. Ganz zuschweigen von den Zahlen in Italien oder England. Dort kassieren dieLigen jeweils eine Milliarde und noch höhere Beträge. Deshalb: Wirmüssen die Fernseheinnahmen beim nächsten Vertragsabschluss 2006 aufmindestens 500 Millionen Euro bringen», sagte Hoeneß.

Das Fernsehen sei verantwortlich für die Finanzschwierigkeitenvieler Vereine. «Wenn man sich nicht für die Champions Leaguequalifiziert, ist es sehr wahrscheinlich, dass man Verluste macht»,sagte der Bayern-Manager. Während in allen Ländern die Honoraresteigen würden, habe sich in Deutschland der Beitrag in denEuropapokal-Topf der UEFA in den vergangenen Jahren halbiert.

Für den FC Bayern sehe die Finanzlage allerdings derzeit positiveraus als gedacht. Das befürchtete Loch von zehn Millionen Euro fürdiese Saison könne noch gestopft werden. «Diese Zahl wird sichreduzieren. Und sollten wir ins Champions-League-Viertelfinaleeinziehen, können wir in dieser Serie sogar noch einen Gewinnerwirtschaften», sagte Hoeneß. Hilfreich sei diesbezüglich auch diean der Börse gut notierte Telekom-Aktie, die dem FC Bayern derzeiteinen Gewinn von 3,5 Millionen beschere. Ziel sei es jedoch jedesJahr fünf bis zehn Millionen Euro Gewinn zu machen. Dies sei «kaumnoch zu schaffen».

Für die Zukunft prognostizierte Hoeneß sinkende Spielergehälter.«Es muss weitere Reduktionen geben, sonst kommen wir auf keinengrünen Zweig mehr», sagte er. Erstes Beispiel beim FC Bayern seiRückkehrer Bixente Lizarazu, der nach seinem Wechsel von OlympiqueMarseille Abstriche in Kauf nehmen musste. Allerdings handele es sichum eine Reduktion auf hohem Niveau. «Die Zeiten für Spieler bleibenweiterhin paradiesisch», so Hoeneß.