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Über 140 Millionen Euro an Corona-Soforthilfe ausgezahlt

04.04.2020, 07:33
Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Bündnis 90/Die Grünen). Foto: Andreas Arnold/dpa/Archivbild
Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Bündnis 90/Die Grünen). Foto: Andreas Arnold/dpa/Archivbild dpa

Wiesbaden - Die Anträge auf staatliche Corona-Soforthilfen in Hessen kommen nach Angaben von Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) aus allen Branchen im Land. „Es geht quer durch die gesamte Wirtschaft”, sagte der Minister der Deutschen Presse-Agentur in Wiesbaden. „Das ist der große Unterschied zu früheren Krisen. Eine solche Vollbremsung hat es noch nie in der Geschichte Deutschlands gegeben.”

Die mit Abstand meisten Anträge auf finanzielle Unterstützung kämen von Kleinstunternehmen, erklärte Al-Wazir. Das betreffe Solo-Selbstständige oder Kleinstbetriebe mit bis zu fünf Mitarbeitern. „Das ist die Kneipe an der Ecke, das Kosmetikstudio, das kleine Hotel - alle diese Bereiche haben große Schwierigkeiten.” In den Gruppen ab sechs Beschäftigte und über elf Mitarbeiter gebe es dagegen deutlich weniger Anträge auf staatliche Soforthilfen.

Seit dem Start des Hilfsprogramms am vergangenen Montag seien bis Freitagnachmittag 72 000 Anträge eingereicht, davon 14 000 bereits bewilligt und Geld ausgezahlt worden, berichtete der Minister. Die Summe des ausgezahlten Geldes liege mittlerweile bei 142 Millionen Euro. Es komme jedoch immer wieder auch zu fehlerhaften Anträgen, bei denen es etwa einen Zahlendreher der Kontonummer gebe, der Liquiditätsengpass nicht ausreichend klar aufgeführt werde oder die eingescannte Kopie des Personalausweises fehle.

Mittlerweile habe sich die Aufregung des ersten Tages aber wieder gelegt, sagte Al-Wazir. „In der Spitze gab es am Montag 15 000 Zugriffsversuche gleichzeitig auf die Online-Seite für den Antrag.” Am Tag danach seien in der Spitze 3000 Versuche gleichzeitig registriert worden. Seit Mittwoch hätten bereits alle Anträge sofort oder mit höchstens einigen Minuten Wartezeit gestellt werden können.

Mit der Corona-Soforthilfe kann ein einmaliger, nicht rückzahlbarer Zuschuss gewährt werden. Dieser beträgt nach Angaben des Ministers - inklusive der Bundesförderung - für Betriebe mit bis zu fünf Beschäftigten maximal 10 000 Euro für drei Monate. Bei bis zu zehn Beschäftigten können maximal 20 000 Euro für drei Monate und bei bis zu 50 Beschäftigten maximal 30 000 Euro für drei Monate fließen.

Er mache sich aber auch Sorgen um die großen Arbeitgeber in Hessen, sagte der Wirtschaftsminister. Die Wirtschaft sei durch die Wucht der Corona-Krise wegen des großen Mobilitäts- und Dienstleistungssektors stärker als in anderen Bundesländern betroffen. Es werde eine Zeit dauern, bis die Unternehmen nach dem Ende der vielfältigen Beschränkungen den Schock überwunden hätten. Deshalb sei zu erwarten, dass die Arbeitslosenzahlen im Land erst einmal steigen. (dpa/lhe)