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TV-Rechte TV-Rechte: Bundesliga durch die Hintertür

Von Sebastian Heise 19.04.2012, 17:11

Bonn/München/dapd. - „Ziel ist es, auch ab der Saison 2013/2014 weiter die Bundesliga zu zeigen“, sagte ein Telekom-Sprecher. Sky könne sich Gespräche mit der Telekom, aber auch den anderen Anbietern vorstellen, sagte ein Sprecher des Bezahlsenders.

Sky hatte sich bei der Rechtevergabe der Deutschen Fußball-Liga (DFL) gegen die Telekom durchgesetzt. Der Pay-TV-Sender kann damit die Bundesliga auf jeden Fall bis zur Saison 2016/2017 zeigen. Neben den bestehenden Satelliten-, Kabel- und Internetrechte sicherte sich Sky erstmals auch die Rechte für IPTV (Internet-Breitband-Fernsehen) und Mobilfunk.

Zwtl.: Telekom könnte ihren Kunden Sky-Abo anbieten

Sowohl Telekom als auch Sky sehen verschiedene Optionen für eine Zusammenarbeit. Zum einen könnte die Telekom die Fernsehbilder kaufen und wie bisher ihr Bundesliga-Programm „Liga total“ anbieten, sagte ein Telekom-Sprecher. Eine Alternative sei, das Bundesliga-Paket von Sky in das Entertainment-Programm zu integrieren. Dies hatte das Unternehmen bereits von 2006 bis 2009 praktiziert, bevor sich die Telekom selbst die Übertragungsrechte sicherte. Eine solche Kooperation könnte auch auf andere Sky-Inhalte wie beispielsweise Spielfilme ausgeweitet werden. Auf diese Weise könnte Sky auch seine Abozahlen weiter erhöhen.

„Unser Bemühen ist, einen Deal hinzukriegen“, sagte ein Vertrauter von Sky-Chef Brian Sullivan dem „Handelsblatt“ (Donnerstagausgabe). Neben der Telekom sind auch die anderen Anbieter von Internet-Fernsehen wie Vodafone TV und Alice TV mögliche Partner für eine Übertragung der Fußball-Bundesliga.Sky will die IPTV-Rechte auf jeden Fall weiterveräußern, da das Unternehmen selbst diese nicht nutzen kann. Außerdem kann der defizitäre Sender auf diese Weise einen Teil der deutlich gestiegenen Kosten zumindest teilweise refinanzieren. Ab der Saison 2013/2014 zahlt Sky jährlich 485,7 Millionen Euro für die Spiele der ersten und zweiten Fußball-Bundesliga. Der australisch-amerikanische Mehrheitsaktionär Rupert Murdoch hatte im Vorfeld des Rechtepokers den Pay-TV-Sender zusätzlich mit 300 Millionen Euro unterstützt.