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Tüv Rheinland/Berlin-Brandenburg Tüv Rheinland/Berlin-Brandenburg: Tochterfirma entlässt 30 Mitarbeiter

Von Alexander Schierholz 02.07.2001, 18:12

Halle/MZ. - Schlechte Stimmung bei der Belegschaft der Tüv Ostdeutschland Sicherheit und Umweltschutz GmbH in der Köthener Straße: Die Tochter der Unternehmensgruppe Tüv Rheinland/Berlin-Brandenburg wird zum 30. September geschlossen, den 30 Mitarbeitern gekündigt. Rainer Strang, Sprecher der Kölner Muttergesellschaft, bestätigte am Montag Informationen, die die MZ vom Betriebsrat erhalten hatte. "Zurzeit wird über einen Sozialplan verhandelt", sagte Strang. Ergebnisse würden für Mitte des Monats erwartet. Das hallesche Unternehmen beschäftigt sich unter anderem mit Emissionsmessungen, Bodenbewertung und Altlastensanierung. Strang begründete die Schließung mit sinkenden Umsätzen bei hohen Verlusten.

Letztere hätten sich im vergangenen Jahr auf 364 000 Mark belaufen, im Jahr davor auf 156 000 Mark, im Jahr 1998 sogar auf 400 000 Mark. "Der Betrieb arbeitet seit Jahren nicht rentabel." Der Markt, auf der er sich behaupten müsse, sei hart umkämpft, weil Dienstleistungen wie etwa die Sanierung von Altlasten auch in Ostdeutschland nicht mehr so gefragt seien wie noch vor einiger Zeit. Zudem gebe es in der Branche viele kleine Ingenieurbüros, die mit Tiefstpreisen in den Markt gingen. Der Betriebsrat glaubt trotzdem, dass noch etwas zu retten wäre. Es sei möglich, umzustrukturieren, sich neue Betätigungsfelder zu erschließen, möglicherweise auch Bereiche auszugliedern, erklärte Betriebsratschef Volker Blume gegenüber der MZ.

Der von der Arbeitnehmervertretung herangezogene externe Berater halte die Schließung denn auch für "wirtschaftlichen Unsinn". Umso ärgerlicher sei es, so Blume, dass die Muttergesellschaft es ablehne, Beschäftigte in andere Firmen zu übernehmen. Sprecher Strang bestätigte das: "Dazu gibt es aus unserer Sicht keine Möglichkeit, weil wir diesen Dienstleistungsbereich komplett aufgeben." Im übrigen gebe es in anderen Unternehmen der Gruppe keine freien Stellen. Vor dem Betrieb will die Belegschaft morgen auf ihre Lage aufmerksam machen.