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Triathlon Triathlon: Stadler will seinen Sohn «mit dem Sieg beschenken»

Von Rainer Fülscher 10.07.2009, 15:49

Roth/dpa. - Normann Stadler sieht nur noch Roth. «Ich bin hier,um zu gewinnen. Wenn bei mir am Sonntag alles passt, wird es für dieanderen sehr, sehr schwer», sagt der Hawaii-«König» von 2004 und 2006mit schon an Überheblichkeit grenzender Zuversicht vor seinem Startbeim Langdistanz-Challenge am Sonntag im fränkischen Triathlon-MekkaRoth. Beim Ironman vor einer Woche in Frankfurt/Main war er nachgescheiterten Verhandlungen mit dem Veranstalter nicht im Rennen.

Aber in Roth will der 37 Jahre alte Mannheimer nun seine ganzeStärke ausspielen. Die Geburt von Armand Mitte Juni gibt dem Profidabei zusätzliche Motivation. «Den größten Triumph habe ich mitseiner Geburt gefeiert. Ich will den Kleinen mit einem Siegbeschenken», erzählt Stadler. «Ich habe alles erreicht. Aber eingesundes Kind hatte mir in meinem Leben noch gefehlt.» DieLebensfreude ist endgültig zurückgekehrt, nachdem Stadler und seineFrau Sonja in den vergangenen 18 Monaten zwei Kinder verloren hatten.

Am Sonntag auf der Distanz über 3,8 Kilometer Schwimmen, 180Kilometer Radfahren und 42,125 Kilometer Laufen will er alles dasnachholen, was ihm nach seinen Weltmeistertiteln beim Ironman aufHawaii sportlich entgangen ist. Dabei erlebte der «Eisenmann» beimehemaligen Ironman Europe in Roth bisher nur Alpträume. Viermal warer bis 2001 dort am Start. Durch kam er nie. Zuletzt stoppte ihn beimSchwimmen ein Tritt in den Bauch. Er verlor kurz das Bewusstsein undmusste aufgeben. Im Krankenhaus wurden Magenblutungen diagnostiziert,die ihn länger außer Gefecht setzten. Stadler sagte Roth Adieu undsuchte danach vergeblich beim Ironman Frankfurt sein Glück.

«Ich habe eigentlich keine guten Erinnerungen an Roth», gibtStadler zu. «Aber ich bin mit mir im Reinen.» Im Frühjahr wechselteer den Trainer, bestritt «weniger Wettkämpfe», brachte «aber mehrQualität rein». Im Mai gewann er den Mitteltriathlon in Maxdorf zumvierten Mal - mit sieben Minuten Vorsprung. «Die Form stimmt. Das warein kleines Ausrufezeichen», meinte Stadler. Aber die Konkurrenzunter den mehr als 2500 Startern lässt nicht auf sich warten.

Vorjahressieger Patrick Vernay betonte: «Stadler ist extrem starkauf dem Rad. Ich muss und werde stark im Kopf sein.» Das nimmt auchWeltmeisterin Chrissie Wellington für sich in Anspruch. Die Britingewann am 14. Juni den (Halb-)Ironman in Kansas und blieb bei ihremSieg beim Ironman Australia im Frühjahr mit 8:57:10 zum zweiten Malunter den Neun-Stunden-Schallmauer. 2008 siegte sie überlegen beimIronman Germany in Frankfurt und setzte sich in Kona/Hawaii die Kronezum zweiten Mal nacheinander auf. «Ich will so lange so schnell wiemöglich sein», sagte die 32-Jährige, die erst 2004 mit dem Triathlonauf der olympischen Distanz begann.