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Triathlon - Doping Triathlon - Doping: Zäck gesteht positive A-Probe

Von Lars Reinefeld 24.07.2006, 14:48

Frankfurt/Main/dpa. - Er habejedoch nicht wissentlich gedopt, ließ Zäck einen Tag nach dem IronmanFrankfurt, den er relativ kurzfristig abgesagt hatte, über seinenAnwalt mitteilen.

Laut Zäck soll der Befund durch die Einnahme einesNahrungsergänzungsmittels positiv ausgefallen sein. Er beteuerteseine Unschuld. «Ich habe im Verlauf meiner Karriere nie verboteneMittel zur Leistungssteigerung genommen», hieß es in der Mitteilungdes Koblenzers. Bis Mitte der Woche soll das Ergebnis der B-Probevorliegen. «Erst danach werde ich mich über meine Emotionen zu diesemFall äußern», erklärte der sichtlich enttäuscht wirkende Präsidentder Deutschen Triathlon Union (DTU), Klaus Müller-Ott.

Der Wettkampf in der Mainmetropole war ursprünglich als krönenderAbschluss der Karriere des fünfmalige Roth-Gewinners geplant. Zäckführte das Testergebnis der A-Probe auf den Verzehr eines«kontaminierten Nahrungsergänzungsmittels» zurück. «Das mag jarichtig sein, ist aber keine Entschuldigung. Jeder Sportler ist fürsich selbst verantwortlich», meinte Müller-Ott.

Der Verbandspräsident hatte am Sonntag am Rande des IronmanGermany den neuerlichen Dopingfall im Triathlonsport bekannt gegeben,den Namen des betroffenen Athleten jedoch noch nicht genannt. Vorzwei Jahren war Nina Kraft bei ihrem Hawaii-Erfolg des Dopingsüberführt worden.

Am Montag ging Zäck, der mit 7:51:42 Stunden immer noch diezweitschnellste Zeit in der Geschichte über die Ironman-Distanz hält,selbst in die Offensive. «Am 22. Mai wurde ich einerTrainingskontrolle unterzogen. Am 7. Juli 2006 teilte mir dieDeutsche Triathlon-Union mit, dass die A-Probe dieserTrainingskontrolle eine erhöhte Konzentration des MetabolitenEtiocholanolon aufweist», erklärte Zäck, der neben dem erstendeutschen Hawaii-Sieger Thomas Hellriegel zu den Pionieren derolympischen Sportart in Deutschland zählt.

Zäck hatte seine Teilnahme am Ironman Germany eine Woche zuvorwegen Rückenproblemen überraschend per E-Mail beim Veranstalterabgesagt und seine erfolgreiche Karriere für beendet erklärt. Die Artund Weise der Absage sowie die Tatsache, dass Zäck in der vergangenenWoche für niemanden zu erreichen war, hatte nicht nur beimOrganisator des Ironman Germany, Kurt Denk, für Irritationen gesorgt.«Man erreicht ihn seit Tagen nicht. Natürlich mache ich mir da meineGedanken», erklärte Denk am Sonntag.

«Die Kontrollen greifen. Schön, dass wieder einer erwischt wurde,auch wenn es mir um Jürgen Leid tut. Wenn einer aber dopt, ist dasBetrug und muss bestraft werden», sagte Ex-Hawaii-Sieger NormannStadler am Montag der dpa. «Es ist nur schade, dass der Triathlon nunwieder negativ ins Gerede kommt», bedauerte der 33-Jährige, der sicham Sonntag nach zwei Radstürzen als Elfter ins Ziel gequält hatte.Zäcks Begründung wollte er nicht so recht Glauben schenken: «Dassagen die Sportler immer zuerst, um sich Luft zu verschaffen.»

Pikant ist der Dopingfall Zäck auch deshalb, weil der Koblenzerseine Erfahrungen nach seiner Karriere in der von der DTU und demIronman-Veranstalter Xdream gegründeten Triathlon-Stiftung zurNachwuchsförderung einbringen sollte. Dies dürfte nun hinfälligwerden. Vor dem 40-Jährigen waren im Jahr 2004 die Probe von NinaKraft nach ihrem Hawaii-Sieg sowie der Test der BraunschweigerinKatja Schumacher positiv ausgefallen. Kraft wurde wegen Blutdopingsfür zwei Jahre, Schumacher wegen eines erhöhten Testosteron-Wertesnach dem Ironman Germany in Frankfurt für ein Jahr gesperrt.