Triathlon Triathlon: Deutsche Triathleten zwei Mal EM-Bronze

Györ/dpa. - Für die zu erwartenden Bedingungen in der griechischen Metropolesind Christiane Pilz und Maik Petzold bestens präpariert. Bei 30 GradHitze sackte die Rostockerin nach 1,5 Kilometern Schwimmen, 40Kilometern Radfahren und 10 Kilometern Laufen erst einmal vorErschöpfung zusammen. Doch mit Bronze um den Hals präsentierte sichdie 26-jährige deutsche Meisterin wenig später schon wieder äußerstangriffslustig: «Jetzt will ich auch bei der Weltmeisterschaft unterdie besten Fünf.» In Györ musste sie in 1:59:25 Stunden noch derbelgischen Titelträgerin Kathleen Smet (1:59:06) und Leanda Cave ausGroßbritannien (1:59:09) den Vortritt lassen.
Auch der 24-jährige Maik Petzold von der SG Adelsberg hatte dieQualen schnell vergessen. «Schmerz vergeht, Ruhm besteht», sagte deraus einer Triathlon-verrückten Familie aus Bautzen stammendeAusdauer-Dreikämpfer nach dem größten Erfolg seiner Karriere. ImMänner-Rennen ging es äußerst knapp zu. Europameister Ivan Rana ausSpanien (1:47:46 Stunden) mobilisierte kurz vor dem Ziel die bestenReserven. Petzold (1:47:50) musste sich im Spurt um Silber demVorjahressieger Filip Ospaly aus Tschechien (1:47:48) beugen. «Ichhabe nur noch gedacht: «Augen zu und durch. Doch Rana hat schon beimRadfahren Kraft gespart und sich immer schön versteckt», erklärte derSachse die Taktik des Olympia-Fünften.
Auch die deutsche Männer-Mannschaft lieferte ein taktischesMeisterstück ab. Während Petzold und der am Ende fünftplatzierteDaniel Unger (Witten) gemeinsam mit Dirk Bockel (Waiblingen/10.) undAndreas Raelert (Rostock/12.) nach dem Schwimmen auf dem Radkurs aufdie Tube drückten, bremsten Routinier Roland Knoll (Ingolstadt) undRené Göhler (Rostock) in der zweiten Gruppe die Verfolger aus. FürBundestrainer Ralf Ebli war das der Knackpunkt: «Ein großesDankeschön an beide. Sie haben ihre eigenen Ambitionenzurückgesteckt. So muss moderner Triathlon-Sport aussehen.»
Mit den ersten internationalen Medaillen in einem Einzelrennensieht sich Ebli in seiner Arbeit bestätigt. Der früher im Nachwuchstätige Hesse löste Reinhold Häußlein nach den Olympischen Spielen inSydney als Bundestrainer ab und hat seitdem nahezu die komplettedeutsche Elite am Olympiastützpunkt Saarbrücken versammelt. «DasKonzept geht inhaltlich und menschlich voll auf», freute sich Ebli.«Jetzt müssen wir sehen, dass wir uns auch in der Weltspitzeetablieren.» Ein Eisen hat Ebli noch im Feuer. Vuckovic, der sichnach einer langwierigen Krankheit auf eigene Faust wieder an seinefrühere Form heranarbeitet und in Györ nicht dabei war, gilt auf demWeg nach Athen weiter als Hoffnungsträger.