«Traumtrikots für Talente» «Traumtrikots für Talente»: In Seeben lebt Nachwuchs auf
Halle/MZ. - Mit sanftem Druck schob Martina Bullert gestern Nachmittag ihre Enkelin Lena zum Umziehen in die Kabine. Die war voll mit lärmenden Jungs, aber auch anderen Mädchen - genauer zwei Lisas. Noch ein unsicherer Blick der Sechsjährigen zurück zur Omi, dann war das Eis gebrochen und sie verschwand im Knäuel künftiger Fußballer, um sich eines der neuen Jerseys zu sichern. "Mein Mann nahm Lena oft mit, wenn er bei den Spielen der Männer zuguckte. Jetzt will unsere Enkelin selbst Fußball spielen", erzählt Martina Bullert. Die Nachwuchs-Offensive in Seeben zeigt Wirkung, nicht nur bei Jungen.
Einer, der sich über jeden Neuling im VfL-Trikot freut, ist Wolfgang Bohne. Der Fußball-Abteilungsleiter und Trainer der 1. Männermannschaft sagt: "Noch 2003 hatten wir A-Junioren in der Landesliga. Dann brach uns der Nachwuchs regelrecht weg. Umso mehr Kraft verwenden wir für den Neuaufbau der Talente-Teams." Momentan sind 25 der 130 Abteilungs-Mitglieder Kinder. Allerdings erschwert die Nachbarschaft anderer Vereine im Norden der Saalestadt (u.a. VfL 96, Rotation Halle, Sennewitz, Gutenberg, Teicha) die Suche nach Nachwuchs-Balltretern.
"Natürlich hat ein Klub wie der VfL 96 andere, leistungsbezogene Maßstäbe. Wir sind froh, wenn die Kinder einfach hier Fußball spielen", setzt Bohne seinen Schwerpunkt. Worüber sich die Seebener bereits freuen können, offenbarte gestern die Begeisterung darüber, dass sich mit Uwe Mader spontan ein Koffer-Sponsor für die neuen Kinder-Trikots fand. Sorgenfalten treibt Bohne etwas anderes auf die Stirn. "Seit 1999 bemühen wir uns bei der Stadt um die Pacht einer Brache neben unserem Rasenplatz. Wir benötigen eine Ausweichmöglichkeit, wenn wir unseren Nachwuchsbereich ausbauen wollen", so der VfL-Fußballchef. "Wir haben sogar eine Schallschutz-Emissionsprognose erstellt. Bisher gibt es aber noch keine verbindliche Antwort." Auch für E-Jugendtrainer Alexander Tennstedt - er kümmert sich gemeinsam mit Peter Erling und Gunter Teschner um die Jung-Kicker - ist ein weiterer Bolzplatz unumgänglich. Schließlich will er vorankommen mit seinen in der 1. Stadtklasse spielenden E-Junioren. Zwar üben die Denis, Felix, Long & Co sehr emsig. "Aber leider sind wir Schlusslicht. In der Rückrunde soll der erste Sieg her", hat der 35-Jährige, der selbst noch in der zweiten Männermannschaft aktiv ist, das Ziel ausgegeben. "Und ich will endlich noch ein paar Mal treffen", unterstreicht E-Jugend-Kapitän Richard, der zwei der bisher drei erzielten Saisontore geschossen hat. Auch Lisa würde dann sicher mit ihren Teamkameraden jubeln.
Eltern, die ihre Kinder beim VfL Seeben anmelden wollen, können sich informieren über