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Trainer lobt seine Kapitänin

Von Klaus-Dieter Kunick 15.04.2005, 17:11

Hohenmölsen/MZ. - "Das ist Ehrgeiz pur. Sie ist ein Vorbild, wie es im Buch steht, und mit Leib und Seele dabei." Trainer Andreas Hartung schwärmte von seiner Mannschafts-Kapitänin Diana Kelka.

Doch die Vorstopperin war noch etwas "verschnupft", denn gegen den Rivalen Profen/Rehmsdorf hatten die Frauen vom SV Großgrimma knapp verloren. "Das ärgert einen schon ganz schön", ergänzte sie.

Dass die Hohenmölsenerin mal beim Fußball landen würde, stand möglicherweise schon in den Sternen. In ihrer Straße wohnten viele Jungen, mit denen sie kickte. Mit dem Ball umzugehen, sei also nicht das Thema gewesen, meinte sie zurückblickend. "Ich habe als Kind auch schon die Ergebnisse des FC Carl Zeiss Jena notiert und im Radio alle Spiele verfolgt", erzählte Frau Kelka, die in Jena aufwuchs. Dort erlernte sie nach der 10. Klasse den Beruf eines Feinoptikers. Dass sie schließlich in Hohenmölsen landete, ist ihrem Mann Jens zu verdanken, den sie 1983 auf einem Campingplatz in Magdeburg kennen lernte. Vom Campingplatz ging es später zur Gymnastikgruppe in Hohenmölsen, die sie mit ihrer Schwiegermutter aufsuchte .

1985 schlug die Stunde für Frau Kelka. Anlässlich des Heimatfestes des SV Großgrimma wurde ein Frauenfußballspiel zwischen den "wilden Hummeln" und den "flotten Bienen" auf die Beine gestellt. Ihre "Gegner" kamen von den Motorradfreunden Grunau. Wie es damals ausging, ist nicht mehr so recht nachvollziehbar, aber beim kommenden Heimatfest gibt es eine Neuauflage dieser Partie.

Von denen, die am Anfang dabei waren, sind aber gerade mal noch vier Frauen im Team. Damit machte die Vorstopperin auf das größte Problem aufmerksam: Es sind zu wenig Spielerinnen an Bord. Mitunter traten von den 15 Frauen nur acht zum Match an. Entweder waren sie durch die Lehrstelle gebunden oder fehlten arbeitsbedingt. "Ich spiele gern Fußball, bin schon süchtig danach", erklärte die 38-Jährige. Jeden Sonntagnachmittag für ihren geliebten Sport zu opfern, sei für sie kein Problem. Nach den Spielen sitze man oft noch gemütlich zusammen. Ein Fußballproblem sehe sie auch nicht für Deutschland. An den Weltmeistertitel 2006 glaubt sie fest.