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Tour de France Tour de France: Robbie McEwen gewinnt seine zweite Etappe

Von Andreas Zellmer und Heinz Büse 13.07.2004, 15:22
Der Australier Robbie Mc Ewen (Mitte) vom Team Lotto-Domo feiert seinen zweiten Etappensieg bei der Tour de France. (Foto: dpa)
Der Australier Robbie Mc Ewen (Mitte) vom Team Lotto-Domo feiert seinen zweiten Etappensieg bei der Tour de France. (Foto: dpa) EPA

Guéret/dpa. - Zwei Ausreißer hofften am Dienstag bis wenige Metervor dem Ziel vergeblich. Die mit 160,5 km kürzeste Etappe derdiesjährigen Etappe von St. Leornard-de-Noblat nach Guéret wurde dochwieder ein Beute der Sprinter. Der Italiener Filippo Simeoni und derBaske Inaki Landaluze, die nach 38 km ein Ausreißer-Duo gebildethatten, wurden vom Hauptfeld in letzter Sekunde noch eingeholt. DerAustralier Robbie McEwen sicherte sich den Tagessieg und feierteseinen zweiten Etappenerfolg. Der Norweger Thor Hushovd wurdeZweiter, Erik Zabel (Unna) Fünfter.

Acht Kilometer vor dem Ziel gab es im Feld wieder einenMassensturz, den der CSC-Fahrer Kurt-Asle Arvesen ausgelöst hatte,als er gegen einen Straßenteiler aus Beton gerast war. Der Norwegersetzte das Rennen fort. Der Sturz beeinflusste nicht die Favoritenund den Träger des Gelben Trikots, Thomas Voeckler. Der 25-JährigeFranzose verteidigte sein Gelbes Trikot damit auch auf der erstenEtappe nach dem Ruhetag, auf der die Favoriten vor den kommenden,großen Aufgaben noch einmal etwas Luft schöpfen konnten.

Der fünffache Tour-Gewinner Lance Armstrong liegt auf dem Weg zuseinem angestrebten Rekordsieg weiter mit 36 Sekunden vor seinemehemaligen Team-Kollegen und Landsmann Tyler Hamilton, der ihm denKampf für die kommenden Bergetappen im Zentralmassiv und den Pyrenäenangesagt hat. 55 Sekunden hinter dem Texaner liegt weiterhin JanUllrich, der auch auf die Pyrenäen spekuliert. Die 9. Etappe starteteim Geburtsort des in Frankreich sehr populären «ewigen Zweiten»Raymond Poulidor.

Auf der Hälfte der Strecke musste Ullrich erst allein, dann mitzwei Helfern dem Feld hinterher jagen. Ein technischer Defekt hatteihn zurückgeworfen. Die Sattelstütze seines Rades musste nachjustiertwerden. Am ersten Anstieg des Tages hatte der Este Jaan Kirsipuu,Gewinner der ersten Etappe in Charleroi, aufgegeben. Damit ist ErikZabels direkte Konkurrenz im Kampf um Etappensiege im Flachland nachdem Ausstieg der italienischen Sprint-Elite Alessandro Petacchi undMario Cipollini weiter geschrumpft.

Der unglückliche Ausreißer Simeoni gilt nicht als bester FreundArmstrongs. Der Italiener aus der Domina-Vacanze-Mannschaft hatte alseinziger Profi im Prozess gegen den umstrittenen Armstrong-ArztMichele Ferrari ausgesagt und von ihm verschriebenen EPO-Rezeptenberichtet. Armstrong, dem im Buch «L.A.Confidential» Dopingvorgeworfen wird, hatte ihn einen «Lügner» genannt.

Die rund 1200 die Tour begleitenden Journalisten mussten amDienstag ihre Arbei in einer Art Hochsicherheitstrakt hinterStacheldraht verrichten. Das Pressezentrum befand sich auf einerMilitäranlage in einer Lagerhalle mit bis an die Decke gestapeltenKisten für Waffen und Munition. Bis zum Abend wurden keineZwischenfälle bekannt, obwohl das Rauchverbot nicht strikteingehalten wurde.

Sportlich hochbrisant verspricht die 10. Etappe am französischenNationalfeiertag von Limoges nach Saint Flour zu werden. Die mit 237km längste Tour-Etappe durch das Zentralmassiv weist am Mittwoch neunSteigungen auf.

10. Etappe der Tour de France (Grafik: dpa)
10. Etappe der Tour de France (Grafik: dpa)
dpa