Tom Tailor erwartet Verlustjahr

Hamburg - Die angeschlagene Modekette Tom Tailor wird das laufende Jahr mit einem Verlust abschließen und strebt eine Kapitalerhöhung um zehn Millionen Euro an. Das teilte das Unternehmen am Donnerstag in Hamburg mit. Tom Tailor hatte im Oktober ein umfassendes Programm bekanntgegeben, mit dem die Kosten gesenkt und die Prozesse optimiert werden sollen. Es werden bis zu 300 Läden geschlossen und mehrere hundert Stellen abgebaut.
Das kostet zunächst einmal 75 Millionen Euro an zusätzlichen Aufwendungen. Der Jahresgewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) werde von 76 auf 10 bis 20 Millionen Euro zurückgehen, der Konzern insgesamt ein deutlich negatives Ergebnis erwirtschaften.
Der Vorstand plane nun eine Kapitalerhöhung um mindestens zehn Millionen Euro, heißt es in der Mitteilung. Der chinesische Großaktionär Fosun, der gegenwärtig knapp 30 Prozent der Tom-Tailor-Anteile hält, soll die Kapitalerhöhung im wesentlichen stemmen. Dazu müssten noch verschiedene Bedingungen erfüllt werden. So soll Fosun von der Verpflichtung befreit werden, ein Angebot an alle Aktionäre abzugeben, falls die Gesellschaft mit der Kapitalerhöhung die Kontrolle über Tom Tailor erhält. Die Einnahmen seien keine Voraussetzung für das Optimierungsprogramm, sollen aber die anstehenden operativen Kosten teilweise decken. (dpa)