Tischtennis-WM Tischtennis-WM: Boll und Süß setzen Österreich matt

Bremen/dpa. - Mit einer taktisch-spielerischen Glanzleistunghaben sich Deutschlands Tischtennis-Herren in das Viertelfinale derTeam-WM geschmettert. Beim 3:1-Erfolg gegen das zuvor unbesiegteÖsterreich setzten der erneut überragende Timo Boll (Gönnern/2), undChristian Süß (Düsseldorf/1) den WM-Mitfavoriten in prächtiger Maniermatt und sorgten am Donnerstag erstmals für Gänsehaut-Atmosphäre imBremer AWD-Dome. Mehr als 6000 Fans feierten den WM-Zweiten von Katar2004, den am Samstag in der Runde der besten Acht nur noch ein Siegvon der erhofften Medaille beim Weltmeisterschafts-Heimspiel trennt.
Im Sog von Boll und Co. erreichten auch die DTTB-Damen ihr erstesEtappenziel. Die Auswahl von Bundestrainer Jörg Bitzigeio rettetesich durch ein mühsames 3:0 über Außenseiter Australien in dasAchtelfinale, in dem erneut Vorrunden-Gegner Österreich auf NicoleStruse und Co. wartete. Den ersten Vergleich hatten die DTTB-Damenklar mit 0:3 verloren. «Diese Ansetzung ist eine große Motivation.Wir wollen uns für die klare Niederlage revanchieren», so Bitzigeio.
Im ersten Teil des Doppel-Länderkampfes gegen die Alpenrepublikspielte Weltcupsieger Boll in prächtiger Manier groß auf. Gleich imersten Einzel gewann der konsequente Angriffsspieler den «Showdown»gegen den weltbesten Defensivkünstler Chen Weixing mit 3:0 Sätzen.Der aus China stammende Weltranglisten-Neunte hatte gegen die Nummerzwei der Welt aus Gönnern beim 8:11, 4:11, 9:11 keine echte Chance.
Österreich glich durch Ex-Weltmeister Werner Schlager gegen ZoltanFejer-Konnerth (Grenzau) zwar aus. Doch der Plan von BundestrainerRichard Prause ging auf. Er hatte den Düsseldorfer Christian Süß aufPosition drei gestellt, wo der 20-jährige Heißsporn den schwächstenÖsterreicher Robert Gardos mit 3:0 in Schach hielt. Den Schlusspunktsetzte schließlich Boll gegen Schlager.
«Wir wollten Gruppenersten werden, das ist uns gelungen. Jetztkann ich vielleicht ein kleines Päuschen machen», sagte der deutscheHoffnungsträger. Nach sieben Siegen in sieben Partien hat der 25-jährige Linkshänder im bedeutungslosen Gruppenspiel gegen Serbien andiesem Freitag eine Auszeit redlich verdient. Titelverteidiger Chinawurde beim 3:0 gegen Schweden wenig gefordert. Die Skandinaviertraten ohne ihre Stars Jan-Ove Waldner und Peter Karlsson an.
Im Damen-Wettbewerb erreichten die vier asiatischen VertreterChina, Japan, Südkorea und Hongkong auf direktem Weg dasViertelfinale. Die DTTB-Auswahl feierte gegen Australien im fünftenGruppenspiel den dritten Sieg. Der klare Erfolg gegen den Außenseitervom fünften Kontinent war aber hart umkämpft. Bitzigeio hatteangesichts der anstehenden schweren Aufgaben auf die StammkräfteNicole Struse und Wu Jiaduo (beide Kroppach) verzichtet. Auch seineRechnung ging auf.
Die deutsche Meisterin Zhenqi Barthel (Homberg) und KristinSilbereisen (Busenbach) erhielten erstmals im WM-Verlauf eineBewährungschance. Die jungen Debütantinnen - Barthel ist 19 Jahre,Silbereisen 21 Jahre alt - gewannen ihre Einzel jeweils in fünfSätzen. Auch die routinierte Elke Wosik mühte sich zu einem 3:2 gegendas australische Team, in dem nur gebürtige Asiatinnen standen.