Tischtennis-WM Tischtennis-WM: Auslosung schickt Deutsche schon im Halbfinale gegen China

Bremen/dpa. - Weltmeister China und der WM-Zweite Deutschland wurden am Freitag indie gleiche Hälfte gelost. Damit kann es in Bremen nicht zu einerNeuauflage des WM-Finales von 2004 in Katar kommen, das der 14-maligeRekordchampion glatt mit 3:0 gewonnen hatte.
Vor dem möglichen Kräftemessen mit dem Team aus dem Reich derMitte müssen die WM-Gastgeber zunächst im Viertelfinale an diesemSamstag (13.00 Uhr) entweder den fünfmaligen Weltmeister Schwedenoder Russland besiegen. «Wir sprechen bewusst nicht über dasHalbfinale, sondern denken nur an die nächste Partie. Wir haben einschweres Los bekommen. Nach der Leistung in der Vorrunde müssen wiruns aber nicht verstecken», lautete der Ausblick von DTTB-CheftrainerDirk Schimmelpfennig auf das Spiel, in dem die DTTB-Herren ihrsiebtes Edelmetall in der WM-Geschichte gewinnen können.
«Wir wollen alles tun, um eine Medaille zu gewinnen. Das wäre eingroßer Moment. Schweden oder Russland sind hohe Hürden. Aber wir sindauch gute Hürdenläufer», erklärte Herren-Bundestrainer RichardPrause. «Wer weiß, wofür es gut ist», kommentierte der DüsseldorferChristian Süß die Auslosung. Er und der Weltranglisten-Zweite TimoBoll saßen beim 3:1-Erfolg gegen Serbien im letzten Vorrundenspielauf der Bank. Sie hatten sich die Ruhepause nach den Strapazen an denVortagen redlich verdient.
Neben Jörg Roßkopf (Gönnern), der bei seinem 14. WM-Turniererstmals punktete, überzeugte Bastian Steger (Düsseldorf) bei seinerPremiere in Bremen mit zwei Siegen. Auch ein defekter Schläger konnteihn nicht bremsen. «Ich war selbst überrascht, wie gut ich mit demGerät von Christian Süß zurecht kam», berichtete Steger über einenunfreiwilligen Schlägerwechsel. Damit überstanden nur das DTTB-Teamund China die Gruppenspiele ohne Niederlage.
Für die DTTB-Damen setzte sich die Serie von Pleiten, Pech undPannen mit einem 1:3 gegen Kroatien in der Platzierungsrunde fort.Einen Tag nach der heiß diskutierten Achtelfinale-Niederlage gegenÖsterreich berücksichtigte Bundestrainer Jörg Bitzigeio die tiefenttäuschten Routiniers Nicole Struse und Elke Wosik nicht. «Siehaben das Geschehen noch nicht verdaut. Auch ich selbst benötige nocheinige Zeit, um zu realisieren, was da wirklich passiert ist», sagteder Coach.
Einziger Lichtblick war die deutsche Meisterin Zhenqi Barthel(Homberg). Ihr Punkt konnte die vierte Turnier-Niederlage für dieDTTB-Damen nicht verhindern. Im letzten Spiel gegen Tschechien gehtes am Sonntag (9.30 Uhr) für den WM-Sechsten von 2004 um Platz elf.