Tischtennis Tischtennis: Timo Boll ist heiß auf den WM-Start
Zagreb/dpa. - Eine unerwartet günstige Auslosung hatte dem Elfer-Team des Deutschen Tischtennis- Bundes (DTTB) beim WM-Start einen zusätzlichen Ruhetag beschert. Der Weltranglisten-Dritte aus Gönnern, der im Einzel und Doppel mit Christian Süß (Düsseldorf) zu den Medaillenanwärtern zählt, hatte sich auf die 24-stündige Wartezeit gut vorbereitet. Eine DVD der Krimi-Serie «24 Stunden» mit Kiefer Sutherland gehört zum Reisegepäck des Europameisters. Zeit zum Gucken ist genug vorhanden. Von der Halle «Dom Sportova», wo er 2002 erstmals die EM-Titel im Einzel und Doppel gewann, bis zum Hotel ist es nur Katzensprung.
«Bei 96 Freistellungen für die erste Runde in den Einzel- Wettbewerben war klar, dass wir nicht in die Qualifikation mussten. Im Doppel und Mixed war das aber nicht abzuschätzen», erläuterte DTTB-Sportdirektor Dirk Schimmelpfennig. Er organisierte am Montag kurzfristig ein Mannschaftstraining in der Vereinshalle von Mladost Zagreb: «Dort können wir an sechs Wettkampftischen in Ruhe für uns trainieren.»
Das beste Training ersetzt allerdings keinen Wettkampf. Die DTTB-Trainer sind deshalb wie die Aktiven sehr gespannt auf die erste Rückmeldung. Die Damen-Doppel Elke Wosik/Wu Jiaduo und Zenqi Barthel/Nicole Struse sowie die WM-Zweiten Boll/Süß, die auf ein Qualifikanten-Doppel treffen, machen den Anfang. An den 33 Tischen in zwei Hallen kämpfen 350 Männer und 266 Damen aus 140 Verbänden um die fünf WM-Titel.
«Die Spielbedingungen sind vernünftig», urteilte Schimmelpfennig nach den ersten Trainingseinheiten. Der Weltverband ITTF und das örtliche Organisationskomitee (OK) haben trotz großer Probleme - ein OK-Chef liegt nach einer Herzattacke im Krankenhaus - das WM-Turnier besser im Griff als das zuletzt bei der Europameisterschaft vor sieben Wochen in Belgrad der Fall war.