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Tischtennis-EM Tischtennis-EM: Timo Boll greift China an

Von Peter Hübner 02.04.2007, 14:14
Timo Boll strahlt nach seinem Sieg im Match gegen den Weißrussen Vladimir Samsonov am Sonntag, den 1. April 2007 übers ganze Gesicht.(Foto: dpa)
Timo Boll strahlt nach seinem Sieg im Match gegen den Weißrussen Vladimir Samsonov am Sonntag, den 1. April 2007 übers ganze Gesicht.(Foto: dpa) EPA

Belgrad/dpa. - Europas Tischtennis-Herrscher Timo Boll will seinImperium vergrößern. Kurz nach seinem Coup in Belgrad, wo er alssechster Spieler des Kontinents drei Titel bei einer EM abräumte,kündigte der Europameister den Angriff auf die weltbesten Spieler ausChina bei der Weltmeisterschaft in sieben Wochen in Zagreb an.«Früher hätte ich mich auf die faule Haut gelegt. Ich darf aber nichtzufrieden sein», sagte der 26 Jahre alte Profi. «Ich bin in einemAlter, wo ich es begriffen habe», fügte Boll hinzu.

Nach einer Ruhepause von vier, fünf Tagen will der Weltranglisten-Vierte mit der gezielten Vorbereitung auf die WM beginnen. Vor ihmsteht im Ranking nur das chinesische Trio Wang Liqin, Ma Lin und WangHao. Alle drei konnte er bei seinem Weltcup-Sieg vor zwei Jahrenbereits besiegen. Bei den WM-Turnieren 2003 und 2005 scheiterte Bollaber stets an der chinesischen Mauer. Das soll diesmal anders werden.Eine WM-Einzelmedaille wäre für den fleißigen Titelsammler aus demOdenwald ein Höhepunkt in seiner Karriere.

Damit der Übergang zwischen EM und WM gut gelingt, hat derTrainerstab des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) einen Planausgearbeitet. «Wir werden die besten europäischen Spieler wie Ex-Weltmeister Werner Schlager aus Österreich oder den GriechenKalinikos Kreanga als Timos Sparringspartner nach Höchst undFrankfurt/Main einladen», verriet DTTB-Sportdirektor DirkSchimmelpfennig. Auch ein gemeinsames Training mit dem dreifachenEuropameister Wladimir Samsonow (Weißrussland), der Boll im EM-Finalein Belgrad mit 1:4 unterlag, ist angedacht.

«Der Schlüssel zum Erfolg ist, dass ich körperlich fit bin. Daswar gegen Samsonow so und das wird auch gegen die Chinesenausschlaggebend sein», sagte Boll. Er präsentierte sich auf demBalkan, wo er bereits 2002 in Zagreb Europameister im Einzel undDoppel geworden war, in einer sehr guten physischen und psychischenVerfassung. «Timo konnte im Endspiel so konzentriert spielen, weil erviel Substanz gespart hat. Kondition und Konzentration stimmten. Wirarbeiten in die richtige Richtung», sagte Herren-BundestrainerRichard Prause.

Eine längere Krankheits-Pause im Januar erwies sich im Nachhineinals Gewinn bringend. «Ich konnte mich drei, vier Wochen ausruhen undwar nicht ausgelaugt und überspielt», sagte Boll. Das vorzeitige Ausseines Noch-Clubs TTV Gönnern in der Champions League könnte sich inder WM-Vorbereitung ebenfalls als vorteilhaft für den zukünftigenDüsseldorfer erweisen. In Belgrad genoss der EM-Star aber zunächstdas Lob, das ihn erreichte. «Timo ist ein ganz großer Athlet und dieperfekte Verbindung zwischen Taktik und Spielkultur», sagte HansWilhelm Gäb, DTTB-Ehrenpräsident und Sporthilfe-Chef.