1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Tischtennis/EM: Tischtennis/EM: Boll gegen China

EIL

Tischtennis/EM Tischtennis/EM: Boll gegen China

Von Peter Hübner 08.04.2002, 14:07
Timo Boll (L) and his Coach Istvan Korpa embrace each other after Boll won the final match of the Super Division men's single table tennis European Championship in Zagreb, Sunday 07 April 2002. Timo Boll defeated Kalinikos Kreanga of Greece 4-2. dpa
Timo Boll (L) and his Coach Istvan Korpa embrace each other after Boll won the final match of the Super Division men's single table tennis European Championship in Zagreb, Sunday 07 April 2002. Timo Boll defeated Kalinikos Kreanga of Greece 4-2. dpa EPA

Zagreb (dpa. - Doch auch auf diesem Gebiet hat sich der Linkshänder enormverbessert. Die Sieger-Pressekonferenz in Englisch bewältigte der«Golden Boy» des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) souverän. 1998,als er in Saarbrücken an seinem 17. Geburtstag erstmals deutscherMeister wurde, brachte er kaum einen Ton heraus. Beim Sieger-Essen imZagreber Opera-Hotel verblüffte der zweifache Europameister seineKollegen und den Trainerstab mit einer kurzen Ansprache aus demStegreif.

«Ich bedanke mich bei allen und hoffe, dass mein Erfolg derSportart hilft», sagte Boll. 1989, als Roßkopf/Fetzner Weltmeisterwurden, und 1992, als Roßkopf den EM-Titel holte, verpufften dieSiege nach kurzer Zeit. Tischtennis wurde das Ping Pong-Image nichtlos. Das soll jetzt anders werden. Vor wenigen Monaten nahm dieMarketingagentur ISMM des Ochsenhausener Tischtennis-Managers RainerIhle das «Jahrhundert-Talent» unter Vertrag.

«Timo ist ein lockerer Typ und sieht gut aus», meinte Ihle. Erwill nun einen Werbefeldzug bei potenziellen Sponsoren starten. Inder Vergangenheit war das Verhältnis zwischen Ihle und dem DTTB,gelinde ausgedrückt, nicht immer harmonisch. Für Boll, der sich starkan seinem Heimtrainer Helmut Hampl orientiert, ist das kein Problem.«Alle Aufgaben sind abgestimmt. Die Trainer kümmern sich um densportlichen Bereich, der Manager um die Vermarktung. Das harmoniertgut», sagte der Europameister.

Der Verband wird Boll natürlich als Werbelokomotive für seinenächsten Großveranstaltungen German Open im Herbst in Magdeburg undEuropa Top 12 im Januar 2003 in Saarbrücken einspannen. Mittel- undlangfristigen Erfolg verspricht die von DTTB-Ehrenpräsident HansWilhelm Gäb empfohlene Strategie, mit Boll und den anderen deutschenTalenten die Tischtennis-Weltmacht China anzugreifen.

«Boll gegen China», das verspricht für die Zukunft spannendeDuelle. Bereits im Mai 2003 findet in Paris die Einzel-Weltmeisterschaft statt. Mit dieser Strategie kann sich auch Europasneuer Champion anfreunden, der in der nächsten Weltrangliste im Mainach ersten Berechnungen auf Platz drei klettern wird. «Ich arbeitedaran, die Chinesen regelmäßig zu schlagen. Allzu viel fehlt nichtmehr», erklärte der Held von Zagreb.

Nur am Montag wollte er sich einen trainingsfreien Tag nehmen. AmFreitag steht das nächste Bundesligaspiel für den TTV Rebau Gönnernauf dem Programm. «Ich bin Profi genug, mich voll für den Vereineinzusetzen», sagte Boll.