Thailand statt Tibet? Erste Veranstalter buchen Gäste um
Kiel/München/dpa. - Die blutigen Unruhen in Tibet wirken sich auch auf die Pläne deutscher Urlauber aus. Dem Auswärtigen Amt in Berlin zufolge werden derzeit keine Ausländer in die Region gelassen.
Die Reiseveranstalter Studiosus, Gebeco und Caissa haben deshalb am Montag (17. März) für die kommenden Wochen und Monate ihre Touren in das Hochland in Zentralasien abgesagt.
Bei Studiosus gilt das zunächst bis zum 15. April, bei dem zur TUI-Gruppe gehörenden Anbieter Gebeco bis Ende April und beim China-Spezialisten Caissa bis Ende Mai. Betroffene Gäste können auf andere Ziele umbuchen oder kostenlos stornieren. Das Auswärtige Amt rät «bis auf weiteres» von allen Tibet-Reisen ab.
Studiosus, Gebeco, Caissa und auch andere Veranstalter wollen die weitere Entwicklung der Lage nun genau beobachten. Die Hauptreisezeit für Tibet beginnt Ende April/Anfang Mai, erst zu diesem Zeitpunkt sind wieder mehr Gruppenreisen geplant.
Sollte das Auswärtige Amt dann weiter von Tibet-Reisen abraten, werde sein Unternehmen weitere Touren absagen, sagte Studiosus- Sicherheitsmanager Edwin Doldi in München. Das Unternehmen werde mit je vier Wochen Vorlauf entscheiden, ob eine Reise stattfindet oder nicht. Außerdem können bereits jetzt alle Gäste, die für 2008 bei Studiosus eine Tibet-Reise gebucht haben, auf andere Ziele umbuchen. Die Differenz zum Preis der Tibet-Tour wird erstattet oder muss nachgezahlt werden.
Noch keinen dringenden Handlungsbedarf sehen einige Veranstalter, deren Tibet-Programm nicht schon in den kommenden Wochen beginnt. Dazu gehört China Tours aus Hamburg, wo die nächsten Abflüge nach Tibet erst Ende April geplant sind. «Wir werden sicher nicht bis zwei Tage vor der Abreise warten, aber man muss diese Entscheidung jetzt noch nicht treffen», sagte Sprecher Rolf Nieländer. China Tours hatte am vergangenen Freitag zwei Gäste, die nach Tibet reisen wollten, «und die konnten kostenlos stornieren». Auch die Rewe-Reisemarken Dertour und Meier's Weltreisen haben bisher keine Aufenthalte abgesagt, da ihre nächsten Touren nach Tibet erst im Mai vorgesehen sind, sagte eine Sprecherin in Frankfurt/Main.
Weitere Informationen: www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laenderinformationen/China/Sicherheitshinweise.html