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Tennis Tennis: Träume vom deutschen Wunsch-Duell geplatzt

Von Dieter Metz 11.06.2003, 14:22
Tennis Gerry Weber Open 2003 am Mittwoch (11.06.2003) im westfälischen Halle. Der Deutsche Rainer Schüttler wischt sich im Achtelfinale gegen den Tschechen Radek Stepanek durch das Gesicht. Schüttler unterlag mit 4:6,7:6, 3:6. (Foto: dpa)
Tennis Gerry Weber Open 2003 am Mittwoch (11.06.2003) im westfälischen Halle. Der Deutsche Rainer Schüttler wischt sich im Achtelfinale gegen den Tschechen Radek Stepanek durch das Gesicht. Schüttler unterlag mit 4:6,7:6, 3:6. (Foto: dpa) dpa

Halle/Westfalen/dpa. - Das deutsche Wunsch-Duell ist geplatzt. Tennis-Profi Rainer Schüttler konnte Nicolas Kiefer beim Rasenturnier im westfälischen Halle nicht ins Viertelfinale folgen. Der 27 Jahre alte Korbacher unterlag am Mittwoch in der zweiten Runde dem Tschechen Radek Stepanek nach über zweistündigem Kampf mit 4:6, 7:6 (8:6), 3:6. «Nach dem zweiten Satz habe ich an eine gute Siegchance geglaubt. Aber Stepanek schlug immer besser auf. Und mein eigentlich bester Schlag, der Return, kam heute nicht wie gewohnt. Und dann verliert man eben», sagte Schüttler, der bei seine fünften Teilnahme in Halle erneut nicht über die zweite Runde hinaus kam.

Schüttlers Daviscup-Kollege Kiefer machte es zuvor besser. Der 25 Jahre alte Holzmindener kämpfte den Spanier Feliciano Lopez beim 6:1, 3:6, 7:5 in 92 Minuten nieder und spielt nun gegen Stepanek um den Einzug ins Halbfinale der mit 800 000 Dollar dotierten 11. Gerry Weber Open. Der Tscheche rechnet sich auch gegen Kiefer etwas aus. «Ich war jetzt zwei Mal Außenseiter und habe zwei Mal gewonnen. Es läuft einfach gut», so Stepanek.

Kiefer knüpfte gegen Lopez zunächst nahtlos an seine gute Erstrunden-Vorstellung an und untermauerte seine ansteigende Form. Im ersten Satz fegte er in 31 Minuten über einen der wenigen guten spanischen Rasenspieler hinweg und nahm dem 21-Jährigen im zweiten Durchgang sofort den Aufschlag ab. Alles deutete auf einen Erfolg im Eiltempo hin, doch dann baute er seinen Gegner auf. «Ich habe ihn durch eigene Fehler rankommen lassen. Das war dumm und so wurde es nochmal eng», sagte Kiefer selbstkritisch.

«Es ist nie einfach, gegen so einen Gegner zu spielen. Er schlägt gut auf, spielt dann aber sehr langsam von der Grundlinie», beschrieb Kiefer die unangenehme «Einschläferungstaktik» des Gegners, der im Vorjahr mit einem Sieg über Schüttler bis ins Wimbledon-Achtelfinale vorgestoßen war. Dennoch hatte der von den Fans angefeuerte deutsche Vorjahresfinalist und Halle-Sieger von 1999 am Ende die Nase vorn und tankte weiteres Selbstvertrauen nach einem bisher enttäuschenden Jahr. «Es geht wieder los. Ich habe jetzt zwei Mal gewonnen und glaube nicht, dass es zu Ende geht», sagte Kiefer, der sein Heim- Turnier in «Klein-Wimbledon» richtig ins Herz geschlossen hat: «Am liebsten würde ich hier 365 Tage spielen.»

Frustriert und verärgert war dagegen Titelverteidiger Jewgeni Kafelnikow nach seinem Erstrunden-K.o. in Halle. In einem Dreisatzkrimi hatte sich der an Nummer 4 gesetzte Russe und dreimalige Turniersieger (1997, 1998, 2002) am Dienstagabend dem Slowaken Karol Kucera mit 1:6, 7:6 (10:8), 6:7 (5:7) beugen müssen. «Ich bin total enttäuscht», sagte Kafelnikow. Vor allem für den ersten Satz, der an Arbeitsverweigerung grenzte, hatte er keine plausible Erklärung. «Ich habe Kucera sicher nicht unterschätzt. Er ist immerhin Top-Ten-Spieler», wehrte er sich gegen derlei Vorwürfe, brach verärgert die Pressekonferenz ab und überstand tags darauf nicht einmal mit seinem ebenfalls frustrierten Partner David Prinosil die erste Runde im Doppel.