Tennis: Tennis: Steffen stößt den Bock um

Halle/MZ. - Gordon Steffen freute sich wie ein Schneekönig: Endlich einmal hat der Spieler vom TC Sandanger den Bock umstoßen können und sich bei einer Meisterschaft nicht mit Platz zwei zufrieden geben müssen. Ihm haftete schon der Ruf des ewigen Zweiten an. "Auch als Nachwuchsspieler hat es nie mit dem Meistertitel geklappt. Ich stand zwar öfter im Finale, habe dann aber immer Nerven gezeigt", gibt der 21-Jährige zu.

Für seinen Sieg gab es auch Lob aus berufenem Munde. "Das war das beste Tennis, das ich von Gordon bisher gesehen habe", zollt Landestrainer Michael Heinz dem neuen Meister Anerkennung. Der Coach kennt den Studenten schon seit einigen Jahren. "Er hatte das Pech, dass es in seinem Jahrgang einige andere starke Talente wie Martin Emmerich gab, den Sohn des DDR-Rekordmeisters Thomas Emmerich. Deshalb kam er früher nicht in den Genuss einer Förderung", wirft Heinz einen Blick zurück. Und findet es bewundernswert, wie sich der Junge seinerzeit dennoch durchgebissen hat.

"Früher hatte ich natürlich den Traum, mal ganz groß rauszukommen", sagt Steffen. Mittlerweile setzt er die Prioritäten anders. Sein Wirtschafts- und Sportwissenschaftschafts-Studium in Magdeburg kostet ihn eine Menge Zeit und Kraft. "Da schaffe ich es nur noch zwei- oder dreimal in der Woche zu trainieren", sagt der angehende Sportmanager. Ein Bänderriss und diverse Erkrankungen als Folge der hohen körperlichen Belastung hatten ihm vor drei Jahren die Entscheidung erleichtert, Tennis nur noch als Freizeitsport zu betreiben. Und dennoch ging es stetig voran. "Tennisspielen macht mir nach wie vor großen Spaß. Und jetzt, wo der Druck weg ist, bin ich viel lockerer geworden. Das zahlt sich offenbar aus", denkt Steffen. Dass sein Finalgegner ausgerechnet der junge Köthener Phillipp Maier war, macht den TC-Spieler auch ein wenig stolz. Denn als er früher noch für Köthen gespielt hatte, gehörte das Talent zu jener Trainingsgruppe, die Steffen als Übungsleiter betreute.

Auf ihn selbst wartet nun eine neue, reizvolle Aufgabe. Mit Christian Möhring und Oliver Jentsch wird er beim Ländervergleich Ende August in Rosenheim für Sachsen-Anhalt spielen. Und dann gilt es auch noch, mit dem TC den Aufstieg in die Regionalliga perfekt zu machen. Gegen Apolda sehen sich die Steffen und Co. in der Relegation nicht chancenlos.