1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Tennis: Tennis: Philipp Kohlschreiber «will Nummer 1 werden»

Tennis Tennis: Philipp Kohlschreiber «will Nummer 1 werden»

Von Andreas Bellinger 03.03.2004, 16:25
Der deutsche Tennisspieler Philipp Kohlschreiber wirft beim Eröffnungsspiel der 87. Internationalen Bayerischen Tennismeisterschaften im Iphitos-Stadion in München den Ball in die Höhe (Archivfoto vom 29.04.2002). Der 20-Jährige hat beim Tennisturnier in Dubai mit seinem Erstrundensieg gegen Rainer Schüttler das Medieninteresse auf sich gezogen und spricht nun von großen Zielen: "Ich will Nummer 1 werden", kündigt er eine große Zukunft an. (Foto: dpa)
Der deutsche Tennisspieler Philipp Kohlschreiber wirft beim Eröffnungsspiel der 87. Internationalen Bayerischen Tennismeisterschaften im Iphitos-Stadion in München den Ball in die Höhe (Archivfoto vom 29.04.2002). Der 20-Jährige hat beim Tennisturnier in Dubai mit seinem Erstrundensieg gegen Rainer Schüttler das Medieninteresse auf sich gezogen und spricht nun von großen Zielen: "Ich will Nummer 1 werden", kündigt er eine große Zukunft an. (Foto: dpa) dpa

Dubai/dpa. - Seinen Namen können sie kaum aussprechen. Aber kennen lernen sollen sie Philipp Kohlschreiber in Dubai schon noch. Selbstbewusst kommentierte der Münchner, der an diesem Donnerstag einziger deutscher Tennisprofi bei dem Wüsten-Turnier ist, seinen Erstrundensieg gegen den völlig von der Rolle geratenen Rainer Schüttler und genoss die Aufmerksamkeit. Erstaunlich redegewandt beantwortete er alle Fragen - ob auf Deutsch oder Englisch. Und er hielt sich nicht mit Floskeln auf, sondern verkündete forsch: «Natürlich will ich die Nummer eins werden.»

Dass dieses Ansinnen als Weltranglisten-164. reichlich vermessen klingt, weiß der 20-Jährige selbst gut genug. Doch klappern gehört zum Geschäft - und zum Leisetreter ist Kohlschreiber sicher nicht geboren. Nicht einmal einen Trainer hat der eigenwillige Bayer mit an den Persischen Golf gebracht. Diese Funktion übernimmt seine Freundin Lena Alberti. «Ich weiß, dass ich dafür oft kritisiert werde. Aber wenn sie dabei ist, spiele ich besser», meinte Kohlschreiber.

Ohne die 18-jährige Lena, die er vor zwei Jahren kennen gelernt hat, fühlt er sich in der Fremde einsam. «Ohne sie scheide ich immer gleich aus und bin schon nach zwei Tagen wieder zu Hause.» Mag sein, dass ihn das Heimweh hemmt. Doch das ist nur ein Grund für das Familien-Unternehmen. Wesentlicher noch ist der Sparzwang für den Nachwuchsspieler, der bei seinem «größten Erfolg» ein Preisgeld von 14 425 Dollar schon sicher hat.

Doch das Geld reicht bisher vorne und hinten nicht für einen Fulltime-Coach. Deshalb half in Dubai sogar Schüttler-Trainer Dirk Hordorff aus. «Mein Trainer Michael Geserer konnte nicht mitkommen. Aber in den USA in den kommenden Wochen ist er dabei», sagte Kohlschreiber, der im B-Kader des Deutschen Tennis Bundes (DTB) gefördert wird und unter Michael Stich schon beim World Team Cup zum Einsatz kam. Bei den Masters-Turnieren in Amerika muss Kohlschreiber wieder durch die Qualifikation - so wie in Dubai.

Daran wird sich auch nichts ändern, wenn er am Donnerstag in der zweiten Runde des Wüstenturniers den Spanier Feliciano Lopez schlagen sollte. «Ich habe noch nie gegen ihn gespielt. Aber leichter als gegen Rainer wird es sicher nicht», sagte Kohlschreiber, der Pete Sampras als sein Vorbild nennt, aber auch Schüttler «wegen seiner schnellen Beine».