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Tennis Tennis: David Ferrer gewinnt Marathonfinale in Stuttgart

23.07.2006, 16:46

Stuttgart/dpa. - Der Weltranglisten-18. aus Spanien setzte sich im Finale der mit 586 250 Dollar dotierten Veranstaltung gegen den Argentinier José Acasuso mit 6:4, 3:6, 6:7 (3:7), 7:5, 6:4 durch. Beide Spieler kämpften bei fast 50 Grad auf dem Centre Court förmlich bis zum Umfallen. Das 4:52 Stunden dauernde Match war das längste, seit vor 15 Jahren erstmals am Weissenhof die Zeit erfasst wurde.

Mit seinem zweiten Turniersieg nach Bukarest 2002 sicherte sich der Profi aus Valencia das Preisgeld in Höhe von 100 000 Dollar sowie einen Sportwagen. «Ich komme aus Spanien und bin deshalb solche Temperaturen gewöhnt», hatte Ferrer zuvor gesagt. Allerdings gilt der 24-Jährige als Fitnessfanatiker im Circuit, was sich dieses Mal auszahlte. Im letzten Durchgang lag Acasuso bereits flach auf dem Boden und musste mit Massagen und Eisbeuteln gegen Krämpfe behandelt werden. Am Ende konnte er kaum mehr stehen.

Der auf Rang 32 im Welttennis stehende Acasuso erhielt 53 000 Dollar für den zweiten Platz. Der Rechtshänder, der bei den praktischen Dingen des Lebens jedoch die linke Hand verwendet, musste den ersten Satz nach einem Break Ferrers zum 5:4 hergeben. Danach kämpften die beiden Protagonisten zunächst mit einer kleinen Windhose, die mächtig Sand aufwirbelte - und immer mehr gegen die gnadenlose Hitze. Zwischendurch waren die Spieler auch mit den Nerven am Ende und knallten in unschöner Regelmäßigkeit ihre Schläger auf den Boden. Acasuso hatte im vierten Satz bereits mit 5:1 geführt und beim Stande von 5:4 Matchball. Doch Ferrer zeigte ein unglaubliches Stehvermögen.

Wie im Vorjahr - als Rafael Nadal gegen Gaston Gaudio gewann - war es am Weissenhof zu einem spanisch-argentinischen Duell im Endspiel gekommen. French-Open-Sieger und Wimbledon-Finalist Nadal hatte das Turnier kurzfristig abgesagt und damit dem Veranstalter einen schweren Schlag versetzt. Zumal Gaudio gleich bei seinem ersten Auftritt sang- und klanglos ausschied.

Im hart umkämpften Halbfinale hatte der an Nummer drei gesetzte Ferrer den verbliebenen tschechischen Turnierfavoriten Tomas Berdych mit 6:3, 7:5 bezwungen. Danach setzte sich Acasuso mit 4:6, 6:2, 6:2 gegen seinen Landsmann Juan Monaco durch. Für Ferrer war es bei seiner dritten Teilnahme in Stuttgart der größte Erfolg. «Das Finale ist sehr wichtig, weil das ein prestigeträchtiges Turnier für mich ist», hatte er bereits zuvor betont.

Der 24-Jährige hatte im Viertelfinale mit dem Bayreuther Florian Mayer den letzten Deutschen ausgeschaltet. Berdych und Monaco mussten sich mit einem Preisgeld von 27 500 Euro trösten. Acasuso setzt mit seiner Endspiel-Premiere die argentinische Erfolgsserie fort: Die Südamerikaner stellten in Stuttgart seit 2000 in jedem Jahr einen Finalteilnehmer.