Tennis/ATP/Hamburg Tennis/ATP/Hamburg: Rothenbaum-Sensation durch Qualifikant Portas
Hamburg/dpa. - Nach dem verwandelten zweiten Matchball konnte Portas sein Glückkaum fassen und ließ sich rücklings in den roten Sand fallen. Mit demSiegerscheck in Höhe von 400 000 Dollar erhöhte er sein Karriere-Preisgeld auf nun fast zwei Millionen Dollar. Ferrero, der nach 16Matches und zwei Turniersiegen in Serie die erste Pleite hinnehmenmusste, durfte sich mit 211 000 Dollar trösten. Im Champions Racerangiert der Rom-Sieger der Vorwoche weiterhin auf Platz zwei, 73Punkte hinter dem früh ausgeschiedenen Amerikaner Andre Agassi.
Was den deutschen Topspielern in der Hansestadt misslang, glückteBarbara Rittner in Antwerpen. Neun Jahre nach ihrem ersten und bisdato letzten großen Turniersieg in Schenectady 1992 holte sich dieLeverkusenerin in Antwerpen den Titel. Die 28-Jährige setzte sich imFinale der mit 110 000 Dollar dotierten Veranstaltung gegen dieTschechin Klara Kukalova mit 6:3, 6:2 durch. In Rom feierte JelenaDokic ihren ersten Turniersieg überhaupt. Die Jugoslawin bezwang imFinale mit 7:6 (7:3), 6:1 die Berlin-Siegerin Amelie Mauresmo ausFrankreich, die in der Vorschlussrunde die Weltranglisten-ErsteMartina Hingis aus der Schweiz ausgeschaltet hatte.
«Er spielt im Moment ein unglaubliches Tennis und ist stärker alsAndre Agassi und Gustavo Kuerten», meinte Ferreros Teamkollege undFreund Albert Costa. Im Halbfinale hatte er mit 1:6, 2:6 ganz klarden Kürzeren gegen den Topfavoriten gezogen. Weitaus mehr kämpfenmusste der 27-jährige Portas gegen den australischen Jungstar LleytonHewitt. Erst nach drei spannenden Sätzen war das Match mit 3:6, 7:5,6:2 entschieden und das dritte spanische Rothenbaum-Finale nach 1996und 1998 perfekt.
Alle Zeichen standen auf einen Sieg Ferreros. Und der strotzte nurso vor Selbstvertrauen: «Ich werde das Turnier gewinnen», hatte erangekündigt und die Aufgabe wohl unterschätzt. Denn ehe er sich'sversah, lag er mit 1:3 zurück. Gestärkt durch die vier Turniersiegedieser Saison in Dubai, Estoril, Barcelona und beim Debüterfolg inder Masters-Serie in Rom kämpfte er zurück und holte den ersten Satz.
Doch danach begann die Zeit des Albert Portas, ohne dass die 12500 Zuschauer davon sonderlich Notiz nahmen. Als Ferrero im drittenDurchgang nämlich sogar die Höchststrafe gegen seinen Landsmannverhängte, schien der Gang der Dinge wie erwartet zu sein. Aber mitNichten: Portas holte den Tiebreak und spielte sich mehr und mehr ineinen Rausch, während der Favorit mehr und mehr Sand ins Getriebebekam und sich in die unverhoffte Niederlage fügen musste.