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Telekommunikation Telekommunikation: DSL-Preise der Telekom bestätigt

Von Renate Grimming und Miriam Tang 30.03.2001, 19:54

Bonn/dpa - Doch was für viele Kunden der Telekom eine Erleichterung sein dürfte, stößt bei den Konkurrenten des Rosa Riesen auf Unverständnis. «Es ist schon sehr verwunderlich, dass die RegTP das Preisdumping der Deutschen Telekom sanktioniert», sagte Stefan Michalk vom Onlinedienst AOL. Die Entscheidung der Regulierungsbehörde bedeute einen Rückschlag für alle Telekom-Mitbewerber. «Wir gehen nach wie vor davon aus, dass die Telekom mit ihren Preisen für die T-DSL- Leitungen nicht Kosten deckend arbeitet.» Auch nach Meinung von Peter Poch vom Breitbandanbieter mediaWays handelt es sich bei dem DSL- Pauschaltarif der Telekom um Dumping. «Natürlich ist die Entscheidung der Regulierungsbehörde schön für die Telekom-Kunden», sagte Poch. Man müsse aber den politischen Hintergrund dabei sehen. In dieser Hinsicht habe das Unternehmen auf mehr Mut der Behörde gehofft.

Das sieht die Regulierungsbehörde anders. Die T-DSL-Preise seien zwar tatsächlich in manchen Angebotsvarianten nicht Kosten deckend, mittelfristig käme die Telekom jedoch durch Prozessoptimierungen aus der Verlustzone heraus. «Der Deutschen Telekom AG kann nicht verwehrt werden, ihre Größenvorteile bei der Preiskalkulation zur Geltung zu bringen,» sagte RegTP-Präsident Matthias Kurth. Von der Breitbandtechnik verspricht er sich eine höhere Attraktivität der Internetnutzung. «Erschwingliche Preise sind dabei der wahrscheinlich entscheidende Erfolgsfaktor», sagte Kurth.

AOL spricht zwar von Dumping-Preisen, sieht in dem derzeitigen Preissegment aber noch längst keine Attraktivität für den Massenmarkt. «DSL ist keine preiswerte Angelegenheit», sagte Michalk. Selbst bei der derzeitigen Telekom-Flatrate mache das Angebot nur für intensive Internet-Nutzer Sinn.

Kritik kommt jedoch nicht nur von Mitbewerberseite. Kunden hatten lange Wartezeiten auf die T-DSL-Freischaltung moniert. Telekom- Technikvorstand Gerd Tenzer hatte von fast einer halben Millionen Kunden gesprochen, die auf eine Freischaltung warten. Teilweise müssen Telekom-Kunden sich bis Ende 2001 gedulden. Schuld an dem lahmen Ausbau der schnellen Leitung seien Schwierigkeiten der Zuliefer gewesen, begründet die Telekom. Der französische Telekom- und Elektronikkonzern Alcatel will jetzt zusätzlich mehrere 100 000 DSL-Anschlüsse an die Deutsche Telekom liefern.

Alternative DSL-Anbieter stehen bereits in den Startlöchern. Der Online-Dienst AOL will im kommenden Sommer auch über eine Breitbandverbindung mit zwölffacher ISDN-Geschwindigkeit erreichbar sein. Der Gütersloher Breitband-Anbieter mediaWays plant gemeinsam mit der Kölner QSC AG noch im April einen schnellen Online-Zugang nach dem DSL-Standard. Als erster Service-Provider werde VictorVox aus Krefeld die DSL-Vebindnung anbieten.