Technik Technik: Wegbeschreibung vom Handy ablesen und abhören
Stuttgart/Wiesbaden/dpa. - «Für Fußgänger ist die Navigation mit Handy oder PDA noch nicht geeignet, weil die digitalen Karten dafür auf Autos ausgerichtet sind», erklärt der Experte. «Noch gibt es ohnehin nur wenige Handys mit eingebautem GPS-Modul». Aber der Gattung gehöre die Zukunft. Bereits erhältlich ist Motorolas A780. Als Software kommt ein Programm namens CoPilot vom Hersteller ALK zum Einsatz, das den Weg per Spracheausgabe, Grafik oder Text weist. Das Kartenmaterial sowie mehr als 100 000 so genannte Points of Interest (POI) sind auf einer mitgelieferten TransFlash-Karte gespeichert. Die unverbindliche Preisempfehlung für das Klapphandy liegt bei 499 Euro.
Siemens bietet mit dem UMTS-Handy SXG75 seit Oktober ein Mobiltelefon mit integriertem GPS-Modul an. Mit Hilfe «visueller und akustischer Anweisungen» führt das Gerät mit vorinstallierter Navigationssoftware von Siemens VDO Automotive seinen Anwender «zuverlässig ans Ziel», heißt es beim Hersteller in München.
Das Kartenmaterial wird im Falle des SXG75 nicht auf dem Handy oder einer dazugehörigen Speicherkarte hinterlegt, sondern muss für jede Route übers Handy angefordert werden. «Es handelt sich um ein Off-Board-System», erklärt Siemens-Sprecher Florian Gersbach. Das heißt, jede Routenberechnung kostet Geld.
So ein Off-Board-System kann sich lohnen, wenn die Navigationsfunktion nur selten gefragt ist, erläutert Stauch von «Connect». Dann spart man sich die Anschaffung des Kartenmaterials. Off-Board-Navigation funktioniert zumindest in den meisten europäischen Ländern. «Allerdings werden für die Off-Board-Navigation im Ausland kräftige Zuschläge fällig», warnt Stauch.
Der iPAQ hw6515 von HP in Böblingen ist eigentlich ein Handheld, mit dem auch telefoniert werden kann. Darüber hinaus eignet sich der iPAQ hw6515 als Navigator. HP setzt die Navigationssoftware TomTom ein. Diese befindet sich vorinstalliert auf einer Speicherkarte. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 729 Euro.
Wer Handy und Navigation nicht in einem Gerät will, für den lohnt sich ein Handheld mit entsprechendem Navigationspaket, sagt Stauch. Solche Bundles werden teilweise für knapp 300 Euro angeboten. Ein gutes Gerät schlägt laut Stauch mit 400 Euro und mehr zu Buche.
Handy-Hersteller Nummer eins - Nokia - hat noch kein Mobiltelefon mit GPS im Programm. Nokia bietet jedoch ein Funk-GPS-Modul an. Das LD-1W arbeitet mit verschiedenen Navigationsanwendungen zusammen und kann für verschiedene Nokia-Modelle genutzt werden.
Auch Sony Ericcson hat kein Handy mit GPS im Portfolio, aber als Alternative ein Navigations-Kit für das Smartphone P910i. Das On-Board-Navigationssystem bezieht sein Kartenmaterial von Route66 über den mitgelieferten Memory Stick. Auch aktuelle Verkehrsmeldungen werden auf Wunsch in die Navigation einbezogen und grafisch angezeigt. Dafür fallen allerdings zusätzliche Kosten an.