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Teakwondo Teakwondo: Erfolgreich aus Vietnam zurück

Von Gerd Lüdtke 08.08.2006, 15:50

Gröbern/MZ. - Diese Information gehört auf den ersten Blick eher in den zentralen Sportteil einer Zeitung. Wenn da nicht eine Kraftsportlerin aus dem Landkreis Bitterfeld wäre, die an diesen Titelkämpfen erfolgreich teilgenommen hat. Wen wundert es da, dass zahlreiche Mitglieder des Zeuss-Vereins Gröbern sowie Sportkameraden aus dem Trainingszentrum Wolmirstedt der überraschten Carolin Hausotte in ihrem Heimatort einen herzlichen Empfang bereiteten.

Carolin Hausottes sportliche Laufbahn begann im Grunde im Fitness-Studio von Jens und Raik Seume. Als Sechsjährige begann sie dort unter fachkundiger Anleitung, sich sportlich zu betätigen. Das Interesse, vor allem aber die gezeigten Leistungen wuchsen stetig und stießen in Gröbern bald an ihre Grenzen.

Deshalb wechselte Carolin Hausotte mit 14 Jahren zur Trainingsgruppe nach Wolmirstedt. Unter der Leitung von Gerald Zimmermann, der zugleich Vizepräsident der Deutschen Taekwondo-Union mit Sitz in Fürth ist, trainierte die junge Sportlerin mit erfahrenen Übungsleitern. Ergebnis dieses intensiven Trainings in den letzten Jahren waren fünf Deutsche Meistertitel.

Bei den jüngsten Europameisterschaften in Riga (Lettland) konnte sie einen beachtlichen 4. Platz erringen.

Wegen der außerordentlichen Erfolge im Training und in Wettkämpfen wurde sie für das Taekwondo-Jugendnational-Team Deutschlands nominiert. Als sicher war, dass die 16-jährige mit zur Weltmeisterschaft nach Vietnam reisen würde, bekam sie eine weitere Chance. Im Mutterland des Taekwondo, in Korea, konnte sie eine Woche lang intensiv trainieren, ehe sie zur Weltmeisterschaft weiter reiste.

"Es war fast wie bei einer Olympiade. Von allen teilnehmenden Ländern marschierten die Kämpfer auf und stellten sich den begeistert mitgehenden Zuschauern. Dass es mir gelungen ist, hoch favorisierte Gegner zu bezwingen und bis ins Finale zu kommen, hat mich stolz und glücklich gemacht", erzählte die Jugendliche.

Dass sie dabei mit einem besonderen Handicap zurecht gekommen war, stellte sich erst später heraus. Eine angebliche Zerrung im linken Handgelenk entpuppte sich nämlich als Bruch.

Auch auf anderem Gebiet schlägt sich Carolin Hausotte wacker. So hat sie an der Sekundarschule Muldenstein gerade ihren Abschluss der 10. Klasse mit der Gesamtnote 1,4 geschafft. Nach ihren weiteren Zielen befragt, erklärte Carolin selbstbewusst, dass sie ihr Abitur in Bitterfeld anstrebt, sich aber natürlich auch weiterhin sportlich fit halten will.

Taekwondo als Wettkampfsport, so berichtete Gerald Zimmermann, gibt es in der Bundesrepublik Deutschland seit Ende der 60er Jahre. Inzwischen wurde diese Sportart sogar olympisch. In den neuen Bundesländern habe sie sich erst seit 1992 etabliert.

Gegenwärtig, so Zimmermann weiter, gebe es in Deutschland etwa 60 000 aktive Mitglieder im Taekwondo-Verband. Hochburgen dieses Sports seien Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. In Sachsen-Anhalt gibt es selbständige Vereine in Gröbern, Aken, Schönebeck, Magdeburg und Wolmirstedt. Letzterem gehören etwa 100 Mitglieder an, besonders der Kinder- und Jugendbereich ist stark vertreten.