Tanzsport Tanzsport: Nun auch auf EM-Treppchen?
Wolfen/MZ. - Und nun ist es schon soweit: Kommende Nacht gehen rund 30 der insgesamt 90 aktiven Mitglieder des Ensembles mit ihrem Betreuerteam auf Tour ins bayerische Essenbach bei Landshut. Dort wollen sie sich am Sonntag gegen die zahlreichen Mitbewerber aus mehreren Ländern durchsetzen, und die Hoffnung auf das begehrte EM-Treppchen ist nicht unbegründet.
"Wir sind unheimlich stolz darauf, dass wir soweit gekommen sind", freuen sich nicht nur Steffen Schiller als Vereinschef und die 2. Vorsitzende Angela Kuhrt. Durch die Unterstützung der Sparkassenstiftung können die dadurch zusätzlich anfallenden Aufwendungen finanziert werden. Und weil man gerade beim Dankeschön ist: Ein solches geht auch an die Euro-Schulen Bitterfeld-Wolfen für die Spende von zwei neuen Ballettstangen.
Was ansonsten noch alles anstand in den vergangenen Wochen, das grenzt schon an ein Mammutprogramm. Zumindest eines dieser Ereignisse konnten ganz viele Leute hautnah erleben: Und wer nicht live dabei war bei der Aufzeichnung der MDR-Show "Musik für Sie" in der Krondorfer Sporthalle (die MZ berichtete), der konnte deren Ausstrahlung vorigen Sonntag auf dem Bildschirm verfolgen.
Für das Wolfener Ballett-Ensemble war die Präsentation ihres temperamentvollen "Salsa Latino" jedoch mehr als ein Fernsehauftritt. Während der Sendung, bei der auch andere hiesige Künstler neben international bekannten mitwirkten und die im Übrigen ein sehr anschauliches Bild über die Region vermittelte, wurde Christa Künne, die künstlerische Leiterin des Ballett-Ensembles, für ihr jahrzehntelanges Schaffen geehrt. Ballett ist das Leben der heute 71-Jährigen, die vor 38 Jahren nach Wolfen kam und das Kinder- und Jugendballett zu Rang und Namen führte. Eine Ehrung also für das Lebenswerk der ehemaligen Palucca-Schülerin, das sie nun im Wolfener Ballett-Ensemble fortführt. Erst vor zwei Jahren gegründet, trug es sofort ihre unverkennbare Handschrift, so dass besagte Erfolge nicht lange auf sich warten ließen. Nicht nur Christa Künne musste ihre Tränen zurückhalten, als sich die rund 600 Zuschauer von ihren Plätzen erhoben. "Das war schon ein schönes Gefühl." Auch die Tänzerinnen waren dem Weinen nahe. "Und es war nicht ganz leicht, unsere Rührung zu verbergen", sagt Juliane Damm.
Doch Lorbeeren als Ruhekissen wie gesagt - das gibt es hier nicht. Schon am Samstagmorgen nach der Aufzeichnung ging das harte Training weiter. Mit der langjährigen Partnerin und Choreografin Eva Wächtler aus Berlin stand das Einstudieren neuer Tänze auf dem Programm. Schließlich soll das große Repertoire stets erweitert werden. "So wie auch höchste Qualität unser Anspruch ist", betont Steffen Schiller. "Wir haben uns einen Standard erarbeitet, da ist es egal, ob wir im Fernsehen sind, bei Meisterschaften oder einem Dorffest."
Bald 30 solcher Ereignisse werfen ihre Schatten schon voraus. Sogar beim Aktionstheater "Marquis de Sade" - vom 2. bis 8. Juni Höhepunkt im Kraftwerk Vockerode - tanzen elf Mädchen des Ballett-Ensembles. Am Sonntag aber geht es erst mal zur Europameisterschaft. . .