Tag der offenen Tür in Gerbstedt Tag der offenen Tür in Gerbstedt: Die Blasmusik war Trumpf
Gerbstedt/MZ. - Fachmännisch demonstrierten die Feuerwehrleute ihre Leistungsfähigkeit an einem simulierten Verkehrsunfall, bei dem zwei Personen in einem PKW eingeklemmt waren. Wehrleiter Klaus-Dieter Kürbis erläuterte die einzelnen Übungsschritte und stellte voller Stolz den neuen Tanklöschzug (TLZ 16) vor, der im Jahre 2000 angeschafft werden konnte. Damit verfügt die Gerbstedter Wehr über eine gute technische Ausrüstung, so daß sie bei den unterschiedlichsten Havariefällen, vor allem bei Verkehrsunfällen und Ölhavarien, eingesetzt werden kann. Besonders muss hervorgehoben werden, dass die Feuerwehr dadurch die Betreuung des Abschnittes der Erdölpipeline, die an Gerbstedt vorbei führt, übernehmen konnte.
Gegenwärtig zählt die Wehr 40 aktive Mitglieder, darunter sind zehn Frauen. Erfreulicherweise arbeiten auch viele Jugendliche mit. Über den jungen Nachwuchs ist Werner Fischer als einer der Dienstältesten sehr froh, denn er ist schon 49 Jahre dabei. Auch er nahm an der Festübung teil. Sehr herzlich wurden am ersten Tag der offenen Tür die Nachbarfeuerwehren aus Ihlewitz und Heiligenthal begrüßt. Stolz sind die Feuerwehrleute auf die neuen Gebäude, wie Fahrzeughalle und Sozialgebäude mit Schulungsraum.
Am Sonntag standen die Fahrzeuge, einschließlich Wehrtechnik, zum Anfassen auf dem Depotplatz. Denn die Fahrzeughalle wurde als Festhalle umgestaltet, die Sonne flutete durch die offenen Tore und Gäste sowie Besucher saßen gemütlich an langen Tischen. Unter ihnen war auch der wiedergewählte Bürgermeister Siegfried Schwarz, der mit dem Verlauf der Veranstaltung sehr zufrieden war. Er erklärte, dass das Feuerwehrdepot Gerbstedt der Stützpunkt für die gesamte Verwaltungsgemeinschaft ist, die insgesamt über acht Freiwillige Feuerwehren verfügt. Die Wehren unterstützen sich gegenseitig in der Arbeit und führen einmal im Jahr eine gemeinsame Feuerwehrübung durch.
Nach dem Mittagessen, es wurde u. a. Erbsensuppe aus der Gulaschkanone angeboten, gaben die "Gerbstedter Musikanten", das Jugendblasorchester der Musikschule Eisleben, die "Original Dippelsbacher Musiker" Ahlsdorf und das Blasorchester Belleben ein dreistündiges Konzert. Die "Gerbstedter Musikanten" sind inzwischen über die Kreisgrenze bekannt und treten u. a. bei Heimatfesten, Frühschoppen und bedeutenden Anlässen auf. Zur Zeit besteht das Blasorchester aus 20 Musikanten, davon sind etwa die Hälfte Frauen.
Rainer Dietrich, der Leiter des Blasorchesters, der dem Orchester seit der Gründung angehört, betonte, dass die Gewinnung von jungem Musikernachwuchs ein großes Problem darstellt. Begonnen hat alles 1999 mit dem Blasmusik- und Feuerwehrfest anläßlich des 111-jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr Gerbstedt und des Jubiläums "35 Jahre Blasmusik". Inzwischen ist diese gemeinsame Feier für die Gerbstedter zu einem Volksfest geworden und sie wird, wie alle bedeutenden Ereignisse, in der Chronik festgehalten.