Surfgeschwindigkeit Surfgeschwindigkeit: DSL wird schneller

Bonn/Berlin/dpa. - Der Breitband-Markt bewegt sich, denn die T-Com will das Land bis Ende 2004 mit «DSL-1000»-Verbindungen versorgt haben. Die Surfgeschwindigkeit erhöht sich dann von bisher zwölffacher ISDN-Geschwindigkeit auf das 16-Fache eines Schmalbandanschlusses.
«Die Leute wollen heute nicht mehr so lange auf Daten warten», sagt T-Com-Sprecher Walter Genz in Bonn. Beim Hochladen von Daten ins Internet werde das neue DSL mit 128 Kilobit in der Sekunde (kbit/s) aber nicht schneller als bisher.
Bezahlen müssen dieses Technik-Upgrade wohl im Wesentlichen die Kunden: Ihr DSL-Anschluss verteuert sich ab 1. Januar 2005 um vier Euro pro Monat. Insgesamt verlangt die T-Com dann pro Monat 41 Euro für die DSL-Verbindung mit einem ISDN-Standard-Anschluss. Gegen Aufpreis können Kunden das mit 2048 kbit/s doppelt so schnelle «DSL 2000» oder «DSL 3000» mit 3072 kbit/s ordern. Das Uploadtempo steigt bei diesen Tarifen auf 192 kbit/s beziehungsweise 384 kbit/s.
Zu den Monatsgebühren kommen die Kosten für den Internetprovider. Die günstigsten Tarife liegen zwischen 3 Euro (Strato/Tiscali) und 10 Euro (T-Online) für kleine Volumina mit «DSL 1000». Wer monatlich Datenmengen, die dem Inhalt gängiger Festplatten entsprechen, aus dem Internet lädt, zahlt etwa 50 Euro bei einer «DSL 3000»-Verbindung.
Fast alle Anbieter haben auch Flatrates im Programm: «Egal wie stark genutzt wird, die Downloadmenge wird nicht beschränkt», sagt Frank Legeland von Lycos Deutschland in Gütersloh. Einsteiger können auch Null-Euro-Angebote von Anbietern wie Lycos oder GMX nutzen.
Anders als bei ISDN-Verbindungen oder Modemzugängen gelten bei DSL in der Regel Volumenpreise. Dabei ist die Menge heruntergeladener Daten in Megabyte (MByte) die Grundlage für die Tarifberechnung. Die gibt es ab 1000 MByte bis hin zu 10 000 MByte. «Normalsurfer können mit einem Volumentarif von 1000 Megabyte gut auskommen», sagt Falk Murko von der Stiftung Warentest in Berlin. «DSL 2000» oder «DSL 3000» lohnten sich vor allem für Nutzer, die lange Videos oder andere große Datenmengen in kurzer Zeit herunterladen wollen. Auch bei Online-3D-Spielen werden große Datenmengen transferiert. «Für die meisten Benutzer dürfte die Geschwindigkeit von DSL 1000 ausreichen.»
Neben den Volumentarifen gibt es auch Zeittarife. Bei kurzen Online-Zeiten kann auch ein herkömmlicher «T-Net»-Telefon-Anschluss ausreichen. Hier senkt die T-Com den monatlichen Anschlusspreis für DSL von bisher 20 Euro auf 17 Euro. DSL kostet dann mit dem Telefon-Anschluss ab monatlich 33 Euro.
Eine Alternative zu den Tarifen von T-Com bietet Arcor an: Für Einsteiger ist hier ein ISDN-Anschluss samt DSL ab 32 Euro im Monat zu haben. Dieses Angebot gilt aber nur im Zusammenhang mit einem Arcor-Telefonanschluss. Telefonieren über andere Telefonanbieter (Call-by-Call) ist nur noch stark eingeschränkt möglich. Es stehen lediglich die Arcor-DSL-Tarife zur Auswahl, die bei null Euro für 1000 Mbyte beginnen. Für den Neuanschluss fallen weitere Kosten an.
Mit Einschränkungen bei der Wahl des Internetproviders müssen auch DSL-Einsteiger rechnen, die ihren Anschluss über einen T-DSL-Reseller anmelden. 1&1 bietet als eines der ersten Unternehmen über dieses Vertriebsmodell ein technisch mit T-DSL identisches Produkt an. Die Kunden können damit keine DSL-Tarife von Konkurrenz-Unternehmen nutzen. «Wir können dann mehr mit den Preisen variieren», sagt Nicole Braun, Sprecherin des Unternehmens in Montabaur. Auch andere Provider wollen das Resale-Modell in Zukunft nutzen.