Streit um A49-Waldrodung vor dem Verwaltungsgerichtshof

Wiesbaden - „Jeder Baum zählt”: Umwelt- und Klimaschützer haben am Freitag in Wiesbaden gegen den Weiterbau der Autobahn 49 und die Rodung von Waldflächen für die Trasse protestiert. Bei Kundgebungen vor dem hessischen Landtag und dem Verkehrsministerium sowie bei einer Art Mahnwache zählten die Veranstalter etwa 300 Teilnehmer, die Polizei sprach von rund 180 Teilnehmern. Eine geplante Menschenkette durch die Innenstadt gab es demnach nicht. Dafür hätte es mehr Teilnehmer gebraucht. Stattdessen zogen zwei Demonstrationen durch die Stadt. Die Polizei kündigte an, im Verlauf des Abends Teilnehmerzahlen mitzuteilen.
Beim Zusammentreffen der beiden Züge habe es einen „Die-In” gegeben, berichtete ein Sprecher der Organisatoren. Bei der Aktion seien die Protestierenden symbolisch sterbend zu Boden gegangen - um auf die geplante Rodung sowie das allgemeine Waldsterben aufmerksam zu machen.
Veranstalter der Proteste waren die Klimaschutzbewegung Fridays for Future und die Gruppe Task Force Dannenröder Forst. Diese wollen damit die Rodung eines Teils des Forsts, eines Waldstücks bei Homberg (Ohm) in Mittelhessen, für den Bau der A49 verhindern. Die Autobahn soll Kassel und Gießen miteinander verbinden. Der geplante Teilabschnitt führt von Stadtallendorf zum Ohmtal-Dreieck.
Unterdessen haben die A49-Protestaktionen den Hessischen Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Kassel erreicht. In mehreren Eilverfahren wird seit Tagen um Genehmigungen und Auflagen für mehrere Protestcamps gestritten. Es gehe um drei Beschwerdeverfahren, teilte das Gericht am Freitag mit. Diese richteten sich unter anderem gegen ein vom Regierungspräsidium Gießen verfügtes Übernachtungsverbot für die Camps. (dpa/lhe)